Das man eure Tätigkeit bzw. Fähigkeiten so gering schätzt liegt wohl an der kompletten westlichen Gesellschaft, der die Menschen nach der Wende größtenteils wohlwollend entgegen gelaufen sind. Die aller meisten Menschen haben sich von dem Licht des glorreichen Westens einfach blenden und von den Gerüchen, welche im Intershop wahrnehmbar waren, verleiden lassen. Die Wertschätzung der Leistungen im Osten war in allen Bereichen, gerade unter denen, die echte Leistung erbracht haben, deutlich gerechter als heute. Aber auch damals haben Frauen für die gleiche Arbeit nicht das gleiche Geld bekommen, obwohl diese, rein körperlich, sich viel mehr anstrengen müssen als Männer, um die gleiche Leistung zu erbringen. Meiner persönlichen Meinung nach müssten Frauen einen höheren Lohn bzw. Gehalt bekommen.
Seltsamer Weise hat sich die Kanzlerin aber nie für echte Gleichberechtigung eingesetzt, genau so wie die britische Königin, was aus meiner Sicht für beide ein vernichten schlechtes Urteil ist.
Zu DDR Zeiten hatte ich nie den Eindruck, dass Pflegekräfte so überfordert sind wie heute. Vielleicht trägt auch der Dokumentationswahnsinn dazu bei, so dass man nicht mehr genügend Zeit für das Wesentliche hat. In Spanien wie auch in den USA gibt es eine Berufsgruppe in Krankenhäuser, welche sich hauptsächlich um Patiententransport- und Wachaufgaben innerhalb des Krankenhauses beschäftigt, wodurch das Pflegepersonal weiter entlastet wird. So etwas gibt es auch in produzierenden Betrieben. Vielleicht sollten hier noch Arbeitsplätze geschaffen werden. Vollbeschäftigung haben wir ja noch lange nicht.
Ein weiter Fakt ist der, dass die DDR als Minister nur Personen einsetzte, welche dort über fundiertes Wissen verfügten. Es war zwar auch von Bedeutung in der SED zu sein, aber das war nur nach Außen hin, nach Innen ging es um die Sache und nicht um die Partei. Wie es heute ist weist du ja selbst. Als erstes geht es um die Partei und die Posten und wenn man nicht weiter kommt, holt man sich auf Staatskosten irgend welche Berater und wenn es zu viele Probleme macht, geht man eben ins Europaparlament.
Mit der sogenannten Wiedervereinigung haben wir uns ein riesiges Problem eingehandelt. Ich denke wir würden heute besser zurecht kommen, wenn wir die letzten 30 Jahre unseren eigenen Weg gegangen wären.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, ist die Wertschätzung der Pflegenden gegenüber dem sogenannten Pflegeempfänger auch deutlich schlechter geworden, wo man einfach per Bedarfsmedikamentation Haldol und Lorazepan verabreicht, um seine Ruhe zu haben. Dass man dadurch den schleichenden Tod der Patienten bzw. Bewohner verursacht, scheint entweder keiner zu wissen oder ist ihnen völlig egal, weil es ja alle machen. So etwas erinnert mich an die T4 Aktion von 1940, nur viel perfider.
Im Endeffekt scheint wohl die Gesellschaft auseinander zu driften. Auf der einen Seite die überforderten und machtlosen Praktiker, die immer tauber in ihrer Gefühlswelt mit den ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln hantieren und auf der anderen Seite die Amateure und Theoretiker, welche die Hebel in den Händen halten, aber zu unfähig sind, die richtigen zu benutzen und den Praktikern gute Ratschläge geben und sich nebenbei die Taschen füllen und von gerechter Entlohnung, Ethik, Menschenwürde dem sogenannten Grundgesetz reden.
Der Großteil der Menschen hat und wird es wohl auch nicht begreifen, dass in den Tieren die gleichen Seelen zu Hause sind wie in de Menschen. (Zittat:Die Seele ist bei allen Lebewesen gleich; nur der Körper ist anders. Hippokrates)
So lang wir Tiere töten, keulen, abschlachten oder schreddern, um sie zu irgend etwas zu verarbeiten, so lang ist uns weder das Leben noch die Gesundheit von anderen wichtig und es Wert für sie einzusetzen.
Es gibt nicht Gutes, außer man tut es. Nur Reden hat noch nie zu etwas positiven geführt. Handeln statt Worte bzw. lass Worten die richtigen Taten folgen.