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dirkstr

Warte immer noch

Ich warte immer noch auf die Kom­mentare, wenn ich die Madame absauge in der Straßen­bahn, eingeengt in der Masse von Men­sch. Das einzige, was ich erhaschen kann sind Blicke, Blicke ohne Worte. Ob sie staunen? Ich finde in ihnen keine Antwort, auch nicht darauf, ob der Anblick sie quält. Sprengt unser Bild die Norm des All­ge­meinen? Zeige ich damit eine beson­dere Welt, wenn ich mich mit einem...

6.45 Uhr

Immer um 6.45 Uhr mor­gens, immer. Es gibt keinen Ausweg. Um 7.00 Uhr will der Pflege­di­enst hin­ter sich die Woh­nungstür schließen und wir wer­den dann wieder Fam­i­lie. Kein Ausweg. Der Weck­er schrillt mor­gens seine Melodie. Die Melodie zieht in die Ohren, drückt sich ins Hirn ohne einen fre­undlichen Gruß. Auf­ste­hen brüllt die Moralin­stanz, son­st ist es pein­lich, wenn die Schwest­er...

Mein Leben — seinen Sinn

„Mein Leben hat schon seinen Sinn. Ich bin was ich bin!“ (auf der Pack­ung Lotte Karotte) Dies würde bes­timmt die Madame sagen, wenn ich sie so anschaue und sie sprechen kön­nte. Sie würde es sagen, wenn sie liegt auf ihrem Bett und ewig um ewig ihr Kopf zum Mobile gerichtet ist, kein Hus­ten, kein Rufen nach der Absaugung, kein Wür­gen nach der Brechschale.

Müde Augen

Müde Augen wer­den klein, ziehen sich zu einem Strich. Müde Augen oder auch nicht. Wenn ihr das Licht blendet, wenn sie ein­fach schaut, ihre Augen ziehen sich zu einem Spalt. Heute auf der Wan­der­schaft vom Inten­siv, ich meine Kinderz­im­mer, zur Küche durch den lan­gen 5 qm Flur waren ihre Augen auf ein­mal weit geöffnet und dann, als ich sie wieder ins Son­nen­licht stellte zeich­neten sie...

Auf zur Behindertenkasse

Ideen braucht das Land. Doch finde ich diese jet­zt nicht ger­ade orig­inell: Die Abschaf­fung der Eingliederung­shil­fe und dann der Auf­bau ein­er Art Behin­derten­ver­sicherung. Ein Gedanke, der im Inter­view der Woche im Deutsch­land­funk ange­sprochen wurde. Sparen heißt es, die Kom­munen müssen dies auch und wo ist Sparen immer ein The­ma: Im Sozialen. Ein altes The­ma, schließlich lässt...

Offener Brief an den Oberbürgermeister von Jena

Gestern ist er raus, der offene Brief an den OB Dr. Röh­linger. Zu find­en ist dieses Doku­ment hier. Jet­zt bin ich ges­pan­nt, ob ich eine Reak­tion erhalte, von wem und wie … Natür­lich muss ich hier­bei auch erst­mal allen danken, die sich für die Sache stark gemacht haben. Gemeldet hat sich gestern noch das Akrützel , die Stu­den­ten­zeitung in Jena. Die haben vor (mit großer...

Hände ohne

Hände greifen nach,gezielt die Arme, ver­strickt in meinen Traum,in den Trä­nen in den Gedanken, was wäre wie wenn sie ohne Makelohne Krankheit gle­ich Gen­de­fekt gewor­den ist.

Wie können wir in Zukunft unsere Miete und Essen zahlen? (II)

Update: als PDF-Datei der offene Brief (pdf)und eine tiefer­ge­hende Erk­lärung (pdf) zum, ich hoffe, besseren Ver­ständ­nis. Update II:unter FAQ find­et Ihr Antworten zu Fra­gen zu diesem The­ma. Für die Stadtver­wal­tung der Stadt Jena bin ich immer noch nicht ALG II berechtigt und auch nicht geeignet für die Sozial­hil­fe. Dies bedeutet, let­z­tendlich, ich bin für sie auch nicht...

Brief um des Briefes willen

Jet­zt habe ich den Start ins neue Jahr ver­daut und das Ärg­er­nis mit der Stadt Jena geht weit­er. Der Ober­bürg­er­meis­ter ver­ste­ht schein­bar nicht, was mit Beurlaubung im Studi­um gemeint ist laut ein­er Äußerung. Er sieht darin wohl etwas anderes als eine Unter­brechung des Studi­ums. Zumin­d­est werde ich nicht schlau aus sein­er Aus­druck­sweise. Tja, vielle­icht denkt er an seinen...

Mit der Zeit tanzen gehen

Über Wei­h­nacht­en habe ich mal eine gedankliche Pause ein­gelegt. Meine Türen zum Weblog geschlossen, die Sachen gepackt und ab ging es gen West­en zu den Großel­tern der Maus. Ohne Pflege­di­enst. Wer brauch schon einen Pflege­di­enst. Die Nächte bekommt man auch ohne Schlaf gut hin, da sich entwed­er die Madame jede Stunde meldet oder die Mas­chine wegen irgend­wie und irgend­was. Doch dann...

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Pflegezirkus