Die Grippe fesselt vs. die leichte Lektüre

Ja, da macht die Influen­za, also die “richtige” Grippe, nicht ein­mal bei mir Geimpften halt, schlägt zu und fes­selt mich Pflegeper­son ans Bett. Zum Glück ist das Kind gesund genug für die Kita und mit Ibupro­fen schaffe ich auch den Weg hin und zurück, um mich dann wieder dem Bett zu wid­men. Und wenn man nicht schlafen kann, pro­biert man es mit dem Lesen, leichte Lit­er­atur, so hofft man, aber dann trifft man selb­st bei der Lek­türe auf das The­ma Ster­ben und der Hoff­nung oder wie man es sich nicht wün­scht, in einem hefti­gen Anfall: 

“… während Kei­th Kib­by sich vor ihren Augen herumwarf. In seinem Todeskampf klam­merte er sich mit aller Kraft ans Leben und bäumte sich mit fast über­natür­lich­er Kraft im Bett auf … Dass er so qualvoll, auf gespen­stis­che Weise veren­dete, machte den unsag­baren Schreck­en, den der Tod des Vaters Car­o­line bere­it­ete, umso schlim­mer. Sie hat­te erwartet, er würde langsam ver­löschen wie die Lam­p­en zu Hause, die er alle mit Dim­mer aus­ges­tat­tet hat­te: ein allmäh­lich­er Hinüberdäm­mern in die Dunkel­heit. Aber wie er sich so herumwarf, kon­nte sie förm­lich sehen, wie das Leben, das nun in diesem Leib wie eine fremde Kraft wirk­te, sich aus seinem brüchi­gen Käfig zu befreien suchte.” S. 101. Welsh, Irvine. Die Bettgeschicht­en der Meis­terköche. Kiepen­heuer & Witsch. 2008

Da wird man selb­st im “Kranken­bett” wieder mit seinen “alltäglichen” Hoff­nun­gen und Äng­sten kon­fron­tiert. Zu griff­bere­it liegt einem die Prog­nose vom Kind im Kopf, das sie selb­st bei ein­fach­er Ansprache wieder präsent ist. Und dazu gesellt sich auch die Frage, wie wird unser Kind ster­ben. Eine bekan­nte, spon­tane Todesur­sache sei eben auch ein schw­er­er epilep­tis­ch­er Anfall.

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