Wenn Sie in die Autowerkstatt fahren, möchten sie sicherlich gewiss sein, wer sich dort als Fachkraft betitelt, verfügt auch über die Ausbildung hierzu. Sagen Sie Ja? Ich hoffe es. Was erwarten Sie, wenn man von einer Pflegefachkraft spricht? Ich persönlich — gut, ich komme aus Krankenpflege — sehe in einer Pflegefachkraft eine Person, die eine mehrjährige Ausbildung hinter sich hat wie eben bei einem Facharbeiter üblich.
Doch wird der Begriff Fachkraft nicht so angewendet, sondern auch schon eingesetzt für kleine Kurse für Nichtpflegeberufe. Etwas, was mit den schwierigen Ruf der (Kinder-)Krankenpflege bzw. Altenpflege sicherlich zu schaffen hat. Aber auch wird einem schnell die Aussage verleidet, Pflege kann doch jeder. Geprägt wird die mit durch die laufende Politik über Hilfskräfte und Ausbildungsvoraussetzung für den Pflegeberuf.
Pflege kann jeder? Sicherlich, wie man auch lernen kann ein Tisch oder ein Bett zu bauen, kann man die Pflege von Kranken beim Tun lernen. Viele Angehörige haben auch gar keine andere Chance. Aber einen Tischler kann die häusliche Handwerkskunst nicht einfach ersetzen wenn es um Qualität geht und man auch ein Möbelstück haben möchte, was nach mehreren Jahren immer noch schick aussieht und seine Funktion erfüllt.
Pflegequalität wirkt etwas anders als beim materiellen Produkt. Sie sichert zum Beispiel Gesundheit. Dafür braucht es Kenntnisse wie über Hygiene, über die menschliche Physiologie oder Psychologie und den verschiedensten Krankheitsbildern. Kenntnisse, die man nicht schnell mal in ein paar kurzen Seminaren lernt. Oder ist man dann auch schon eine Fachkraft für Holzbearbeitung, wenn man ein oder zwei Kurse besucht hatte über die verschiedenen Holzarten und deren Eigenschaften in der Produktion?
Um den inflationären Gebrauch von Fachkraft im Bereich der Pflege zu begegnen, gibt es eine Pressemitteilung vom Verband DBfK und BALK.