Freitag, der Zwanzigste

Heute ist nicht unser Tag, im wahrsten Sinne. Zuerst fliegt mir der SI-Schal­ter raus, da eine Steck­dosen­leiste nass gewor­den war. Dadurch war erst­mal Strompause in der Woh­nung. Eine Stunde später ver­legt sich bei uns ein klein­er, aber wichtiger Zettel für die Arbeit der Frau, dann ging es leicht ver­spätet nach Eisen­berg zur Orthopädie und dort warteten wir dann über 90 Minuten auf die Diagnostikrunde.

Kaum waren wir beim Arzt, hieß es, wir sollen erst­mal rönt­gen gehen. Beim fol­gen­den Arzt­ge­spräch wäre ich beina­he umgekippt. Dies nicht nur, weil der Arzt über Oper­a­tio­nen beim Kinde redete, die jet­zt näher rück­en, son­dern weil das Früh­stück schon Stun­den zurück lag. Da fehlte mir ein­fach die Energie, diese Nachricht­en gelassen hin zu nehmen. Doch ist oder war es immer eine Frage der Zeit, bis dies The­ma “Oper­a­tion” genauer for­muliert wird, wegen der Spastik und dem anhal­tenden hohen Tonus. Ärg­er­lich ist hier­bei noch, dass der Antrag vom benötigten Hil­f­s­mit­tel (Lagerungskissen) zur Pro­phy­laxe beim MDK zur Prü­fung liegt, statt beim Kinde einge­set­zt zu sein.

Auf der Heim­fahrt stoppte uns ein beschrank­ter Bah­nüber­gang, ohne Aus­sicht, dass die Schranke den Verkehr wieder frei­gibt. Dies bedeutete, wir müssen ein paar Kilo­me­ter zurück fahren und einen anderen Weg, einen Umweg wählen. Zu Hause ankom­men, da ließ sich kein Park­platz find­en auf der richti­gen Straßen­seite, wo es kein dreistündi­ges Hal­te­ver­bot wegen der Kehrmas­chine gibt. Und am Ende, als es nach um drei war, stand das Auto im Hal­te­ver­bot, wo auch ein Parkausweis wegen der Behin­derung nichts bringt. Ein Knöllchen vom Ord­nungsamt fol­gte für das fehlende Umparken nach dem “Aus­laden” vom Kind und Buggy.

Und das Kind zeigte sich am Nach­mit­tag auch noch von ihrer unruhig­sten Seite, eben auch, wie man sich am besten über­streckt. Schließlich waren wir jet­zt beim Orthopä­den und es muss nicht akut operiert wer­den. Also genau­so, als käme man vom Zah­narzt, der alle Fül­lun­gen wieder neu gemacht hat und man kauft sich gle­ich eine Tafel Schoko­lade und ver­schiebt die näch­ste Zah­n­reini­gung auf irgendwann.

Da erzählt mir noch mal ein­er was von Fre­itag, dem 13. Der war let­zte Woche oder braucht es eine Woche, bis dieser seine Wirkung zeigt? Na zumin­d­est nach dem kleinen Unwet­ter schlief das Kind ein und ich werde meine Füße nur noch in der Woh­nung bewe­gen. Fehlt bloß noch, dass der Pflege­di­enst anruft und erk­lärt, es kann heute keine Nachtwache kom­men. Dann, ja, dann gehe ich auf die Suche nach den DDR-Zigar­il­los “Sprach­los”.

Tag: 
Ther­a­pie
Diag­nose
Kat­e­gorie: 



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Pflegezirkus