Gefangen Zuhause mit defekten Absauggerät

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Ich trug die Idee Euch ein gutes Jahr 2019 zu wün­schen ohne Anhang aus der häus­li­chen Inten­siv­pfle­ge, ein­fach so. Doch das Absaug­ge­rät, die mobi­le, blieb heu­te Nach­mit­tag plötz­lich still. Wir schal­te­ten sie ein und aus, immer wie­der. Sie blieb still.

Okay oder eben nicht, denn es bedeu­tet wir sind jetzt Zuhau­se gefan­gen, denn Linn, unser Inten­siv­teen, hat nur ein mobi­les Absaug­ge­rät, wel­ches mit Akku betrie­ben wird. Ohne ein sol­ches Gerät geht es nicht raus. Die mor­gi­gen Wege zum Arzt und zur Apo­the­ke wer­de ich wohl anders planen. 

Für mich stellt die­ser Aus­fall ein Not­fall, denn:

  • Linn ent­wi­ckelt plötz­lich und akut soviel Sekret in der Luft­röh­re, wel­ches dann sofort lebens­be­droh­lich sein kann und ohne Zeit­ver­zug abge­saugt wer­den muss. Denn sie hus­tet es nicht selbst adäquat ab. Fällt dann noch das ein­zi­ge sta­tio­nä­re Absaug­ge­rät aus, ist in der Zeit bis der Ret­tungs­dienst kommt, ihr Leben äußerst bedroht und wir sind hand­lungs­un­fä­hig ihr zu hel­fen und ich erle­be dabei die Angst, sie erstickt uns — ein­fach so (gilt auch bei Stromausfall).
  • Linn hat eine Schluck­stö­rung. Durch die­se aspi­riert sie bezie­hungs­wei­se ver­schluckt grö­ße­re Men­gen Spei­chel oder Magen­in­halt. Die­se Men­ge kann auch soviel sein, dass es die Luft­röh­re /​Tra­chea verstopft.
  • Das Sekret in der Luft­röh­re kann sehr zäh /​fest wer­den, so dass es nur mit guten Sog abge­saugt wer­den kann. Wenn sie hus­tet kommt es nicht gut raus. Der Grund ist, Linn atmet über die Tra­che­al­ka­nü­le und die­ser Atem­weg trock­net das Sekret aus — ihr fehlt die Nase zum anfeuch­ten. Ihr könnt dies ver­glei­chen damit, als wür­det ihr nur noch über den Mund atmen können. 
Mobiles Absauggerät im Bad

Zum Glück, so unser Gedan­ke, gibt es bei der Home­care­fir­ma, die Linn die Absaug­ge­rä­te stellt, eine 24-stün­di­ge Not­fall­ver­sor­gung. Dies bedeu­tet, wie ich es ver­stand, fällt ein lebens­not­wen­di­ges Gerät Zuhau­se aus, bemüht sich die Fir­ma in den 24 Stun­den um eine Lösung. In die­sem Fall erwar­te ich ein mobi­les Absauggerät. 

Wir haben die 24-Stun­den-Not­fall­num­mer ange­ru­fen und der Rück­ruf kam. Rein sach­lich war irgend­wie alles benannt. Doch wir hat­ten den Ein­druck: Ein Irgend­wie ver­ging sich in unse­ren Gedan­ken und wir wuss­ten nicht, ob unse­re Not vom ande­ren Ende auch gese­hen wird und wir in den nächs­ten 24 Stun­den eine Lösung erhiel­ten, damit wir

  1. wie­der mit zwei akti­ve Absaug­ge­rä­ten arbei­ten können
  2. wie­der, trotz der Inten­siv­pfle­ge bei Linn, mit ihr mobil sein können.

Ein spä­te­rer Anruf von einem Außen­dienst­ler der Fir­ma, der den Auf­trag aus der Zen­tra­le bekam, brach­te uns die Gewiss­heit: Unse­re Not wur­de ange­nom­men und mor­gen wird ein Ersatz gebracht. Dafür bin ich sehr dank­bar und ich erleb­te wie­der Sicher­heit, wenn es bei Linn zu Kri­sen kommt mit den benö­tig­ten Equip­ment gut auf­ge­stellt zu sein.

Euch wün­sche ich ein gutes Jahr 2019!

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by dirkstr

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