Hospiz: “Urlaub” mit dem Intensivkinde IV.

- Der erste NachGang -

Gestern ging es über die A7 zurück nach Hause. Ein­mal gepackt mit Trau­rigkeit, aber auch ver­schnürt mit Freude. Die “Ferien­zeit” im Hos­piz ist vor­bei und die Maus gehört wieder uns. Jet­zt haben wir wieder die volle Regie über sie zurück erhal­ten, wenn es um die Pflege geht oder wer die Medika­mente verabre­icht und wer die Nahrung sondiert. Denn all diese Auf­gaben haben uns die dor­ti­gen Kinderkrankenpflegerin­nen abgenom­men, mit Hil­fe von vie­len anderen Händen.

Natür­lich war es nicht das einzige gewe­sen, aber dies sind drei wichtige Eck­punk­te, die den All­t­ag mit einem schw­er behin­derten Kind bes­tim­men. Denn diese set­zen eine zeitliche Struk­tur und „ver­brauchen“ viel Zeit am Tag. Doch wenn man sich nicht mehr um die Pflege küm­mern muss, so würde sicher­lich jed­er meinen: Man ist jet­zt frei und kann sich treiben lassen. Da kann man sich um sich selb­st küm­mern und seine eige­nen Wün­sche in den Vorder­grund ziehen. Doch füllt sich die Pause der Pflegeper­son von der Pflege schnell mit der Frage, ob denn die anderen das Kind auch gut genug pfle­gen und daneben set­zt sich eine Müdigkeit zwis­chen die eige­nen Inter­essen und einem selb­st, die ver­sucht, den anges­pan­nten Pflegeap­pa­rat „Men­sch“ in sich herunter zu fahren.

Die Inter­essen für die beson­deren Dinge find­en keine Nähe zu einem. Sog­ar ein­er der geläu­fig­sten Entspan­ner, das Fernse­hen, schafft es nicht mal, die Aufmerk­samkeit für länger auf die Bilder­flut zu bün­deln. Man möchte nur seine Ruhe. Aber selb­st für sie ist in den ersten Tagen im Hos­piz noch kein Platz in einem selb­st. Abends legt man sich nieder auf das zu weiche Bett im Elternz­im­mer und wühlt sich unruhig in einem kurzen Schlaf. Nach ein­er Woche dann hat man ein wenig gel­ernt, wie sich Entspan­nung anfühlen kann. Doch hält die Umset­zung dieser noch keine Stunde am Stück durch. Selb­st das Fernse­hen reizt immer noch nicht mit seinem ständi­gen Wieder­hol­ung­spro­gramm, doch dafür die Metro­pole Ham­burg. Denn hört man die anderen reden, dann bekommt man eine Idee davon, was Urlaub auch sein kann, eben etwas von der „anderen“ Welt zu erfahren, von dem Ort, wo man sich hin begeben hat. Etwas, was die Woche zwei im Kinder­hos­piz untermalt.

Kat­e­gorie: 



var switchTo5x=true;stLight.options({publisher:”});

Ich freu mich über Deinen Kommentar

Kategorien

Pflegezirkus