oder besser Kind armer Eltern. Dabei war mir schon klar, wenn einer von uns die Pflege oder Erziehung des Kindes am Tage zu Hause übernimmt, dass man da nicht von wohlhabend wird, insbesondere wenn beide sich noch dem Studium widmen wollen oder auch müssen, zwecks Ausbildungsabschluss. Aber man wird arm, zumindest wenn ich dem Geschehen glauben darf, was mir auf der Ombudsstelle für Hartz IV passiert ist:
Kaffee und Rollenverständnis
Schlecht gemahlener Kaffee, auf dieser Basis soll man einen Weblog schreiben, insbesondere auch dann, wenn man noch Teile von Bohnen zwischen die Zähne bekommt. Schlecht gemahlen ist wie: Was für eine Rolle nehme ich ein: Eigentlich beurlaubter Student. Doch diese Rolle kann ich gleich streichen, wenn ich das Kinderpflegebett neben an, im IntensivZimmer sehe. Nun, Vater oder Papa. Oh ja, das kommt meiner aktuellen Rolle näher, doch hat diese Rolle den pädagogischen Charakter verloren. Aber dazu hat sie die den Krankenpflegers erhalten. Doch möchte ich mich, darin selbst ausgebildet, nicht zu Hause als Krankenpfleger definieren.
Sonntag mit Ausblick
Sonntag ist der Tag, wo die einen Werbeblätter austeilen und die anderen in Abfalltonnen steigen und den Müll sortieren nach recycelbar und Restmüll. Alles erfassbar mit einem Blick aus dem Fenster und selbst hofft man heute mal nicht raus gehen zu müssen und doch hab ich wieder dabei ein ungutes Gefühl in der Wohnung kleben zu bleiben. Vielleicht ist es die Angst durch die fehlende Bewegung unzufrieden zu werden am Abend. Doch was mich dabei eher stört, ist, das man so der kleinen Madame den Hauch der Welt verweigert, der ums Haus weht.
Der Dienstag, mitten
Ein Tag wie jeder und … Es gibt kein und und es gibt kein: es ist wie jeden Tag. Ein Aussage, die in meinem Leben noch nie eine Wahrheit gefunden hat. Einmal lag es mit an der fehlenden zeitlichen Struktur im Alltag, ein anderer Grund ist die Furcht, jeder Tag verläuft nun einmal genauso wie die Tage zuvor. Jetzt, also heute, muss ich einfach ein zeitliche Struktur schaffen für die Madame, was heißt: feste Zeiten für die Nahrung, feste Zeiten zum Schlafen und Waschen. Jeden Tag die gleichen Zeiten. Selbst in Kreischa, in der Rehaklinik, wo sich vieles wiederholt, sogar die Geschichten, ist jeder Tag anders, zumindest in der Erinnerung.
Anruf(e)
Heute hatte Jena doch mal seinen, wenn auch kleinen, Wintereinbruch, was bedeutet ca. 2 Stunden Schneefall, der eine Schneedecke auf den Boden legte, wo fast jeder Grashalm noch sichtbar war. Tja, der Schnee bleibt halt im Westen. In diese Richtung habe ich heute auch telefoniert, denn dort sind alle Versorgungsfirmen von der Madame ansässig, samt der Technik im IntensivZimmer. Es ist die Krankenkasse, der Sauerstofflieferant, der HomeCare — Service für die Beatmungstechnik, die Sondennahrung.
Erster Advent null Komma
Erster Advent, nein eigentlich ist es schon der zweite erste Advent für die Lady in ihrem Leben. Ein und dreiviertel Jahr ist sie alt und ich könnte jetzt ein Resümee …
Intensivkind — Was?
Was ist ein Intensivkind? Eine Frage, die gleich am Anfang, vor dem ersten Artikel hier hätte geklärt gemusst. Doch, man möge mir verzeihen, so habe ich den Anfang unserer Geschichte auch erst später begriffen und akzeptiert. Somit ist es wie bei einem Hooligan, wenn dieser in den Bus steigt und erst drinnen erkennt, dass die gegnerische Partei dort anwesend ist und die Fäuste ausholen zum Schlag. Der Vergleich hingt ein wenig, auch wenn man sich so an manchen Tagen von seinen Schicksal getreten fühlt, in eine Ecke gedrängt, wo die Tür samt Fluchtweg versperrt ist.
Die Sonne vs. dunkler November
Die Sonne hatte gerade die Wolken weg geschoben und jetzt stellt sich mir die Frage, geht es nun raus oder lasse ich die kleine Madame in ihrem Therapiestuhl sitzen?
Nach dem Totensonntag
Heute sind wir seit vier Wochen Zuhause nach der Rehaklinik und ich habe mir noch nicht die Frage beantwortet: Was ist ein Intensivkind? Klar ist, es ist mit Krankheit verknüpft, …