Plastik und die Intelligenz einer Ernährungspumpe

Das Plas­tik nicht gle­ich Plas­tik ist, hat sich sicher­lich schon lange herumge­sprochen. Zum einen unter­schei­det es sich in den ver­schiede­nen Härte­graden und dann zeigt sich deren Sta­bil­ität beson­ders im täglichen Gebrauch, eben ob es Qual­ität hat oder nicht, wie bei unser­er Ernährungspumpe, ein tech­nis­ches Pro­dukt mit ein­er Plas­tikhülle, wie man es von den gängi­gen Lap­tops kennt.
Nun bei unser­er Nahrungspumpe war vor zwei Tagen der Ver­schluss am Deck­el abge­brochen und somit schließt der Deck­el seit dem von der Pumpe nicht mehr ohne Hil­f­s­mit­tel wie Pflaster.

In dieser Pumpe (Beispiele) befind­et sich ein Sys­tem mit Sen­soren und Rädern für den Trans­port der Son­den­nahrung. In dieses wird dann jeden Tag ein neues Schlauch­sys­tem einge­hängt, durch das die flüs­sige Nahrung dosiert fort­be­wegt wird.

Jeden Tag neu bedeutet also, der Deck­el wird geöffnet mit ein wenig Druck auf den einge­hak­ten Ver­schluss, der alte Schlauch wird ent­fer­nt, ein neuer wird einge­hängt und mit Druck auf den Ver­schluss wird der Deck­el wieder geschlossen. Er hackt sich hin­ter eine Sperre ein. Diese Proze­dur stellt für das Plas­tik am Ver­schluss einen hohen Anspruch dar, da es jeden Tag gedehnt wird. Hartes Plas­tik, und dies ist solch­es, welch­es ständig gedehnt wird, bricht irgend­wann. Es ist bekan­ntlich nur eine Frage der Zeit.

Somit fragt man sich: Macht ein solch­er Ver­schluss hier Sinn? Ich sage nein, wenn man hinzu bedenkt, dass eine Ernährungspumpe so viel kostet wie die untere Preisklasse der Lap­tops fürs Busi­ness. Da erwartet man mehr als nur einen bil­li­gen Ver­schluss an stark beansprucht­en Stellen.

Und ich bleibe bei dem Ver­gle­ich, denn bei den mir bekan­nten Lap­tops ist der Ver­schluss bess­er gebaut wor­den. Kein Stück Plas­tik ste­ht unter Span­nung, son­dern es muss entwed­er ein Hebel geschoben wer­den, welch­er sich dann durch eine Fed­er in die Aus­gangslage zurück­be­wegt, wie beim Thinkpad oder es gibt einen mag­netis­chen Ver­schluss wie beim Mac­book. Da hat der Her­steller wohl mitgedacht, weise, schließlich möchte er einen Rück­lauf von den Maschi­nen ver­mei­den, bloß weil der Kun­st­stoff Män­gel aufweist, aber was schnell passieren kann, wenn man bil­lig pro­duzieren möchte und dies muss man, um bei zu erwartenden Preis­senkun­gen trotz­dem noch Gewinn zu erwirtschaften.

Bei den Medi­z­in­pro­duk­ten für die Son­den­nahrung ist der Markt mit sein­er Konkur­renz über­schaubar. Preis­senkun­gen sind wohl eher abhängig von der Poli­tik im Gesund­heitswe­sen, wie dem Fes­t­be­trag, als durch andere Her­steller, kön­nte man meinen. Also stellt sich die Frage: Warum wird trotz­dem nicht in einem Ver­schluss investiert mit langer Haltbarkeit?

Ver­mut­lich ist es ein Design­fehler, denn bei uns ist inner­halb von zwei Jahren nun schon der zweite Aus­tausch vom Deck­el fäl­lig, der mor­gen geschehen soll. Und so wie die Nach­frage beim Home-Care-Ser­vice am Tele­fon klang, tritt dies Prob­lem wohl häu­figer auf. Aber den Pro­duk­t­de­sign­ern kommt zugute: Es sei sim­pel den Deck­el zu wech­seln, wenn man es ein­mal gese­hen hat. Dann heißt es wohl, in Zukun­ft wird immer ein Ersatzdeck­el zu Hause bereitliegen.

Doch was hat dies mit der Intel­li­genz der Ernährungspumpe zu schaf­fen? Nun, wenn die Mas­chine fest­stellt, der Deck­el ist noch offen, dann heißt es in der Regel: door open. Doch scheint es für ein Stück offen keine ordentliche Fehler­analyse vom Sys­tem zu geben. Die Pumpe arbeit­et mit halb zu gek­lebtem Deck­el, aber nur gute 10 bis 20 Minuten, dann stoppt sie, piept und meint: occ, was so viel heißt wie Gegen­druck in der Leitung, es kann nichts gepumpt wer­den. Nichts da mit Druck­alarm, der Weg im Schlauch ist bis in den Magen frei und wir drück­en somit wieder­holt auf Start, wodurch sie dann wieder ihre 10 bis 20 Minuten pumpt.

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