Oh Schreck, Assistenz ins Krankenhaus, nicht Pflege

2019 09 10 19 intensivpflege normalstation beatmung pflegebett

Die let­zten bei­den Jahre sind keine Glück­s­jahre. Nicht weil wir lebens­bedrohliche Krisen mit unserem Inten­sivkind, der Inten­sivLa­dy, erleben oder ein Virus unseren All­t­ag stört, ihn ver­bren­nt zu „es war ein­mal“. Nein, es ist der Geset­zge­ber, die Gesundheitspolitik.

Erst kam das Inten­sivpflegege­setz (IPreG), dann eine Pflegere­form ohne gute Zutat­en für uns pfle­gen­den Ange­höri­gen und jet­zt die soll „kom­mende“ Regelung zur Assis­tenz im Krankenhaus.

Die Ver­bände wie die Leben­shil­fe und der BvKM applaudieren zum Gesetz für die Assis­tenz im Kranken­haus. Kri­tik, wo ich lese, kam von Forsea und dem SoVD. Und ich habe Bauchweh.

Read more

Du bist schön blöd, wenn du in die Pflege gehst

Beatmungschlauch am Kind mit Monitor - Intensivpflege

Das Image der Pflege ist wohl in der Poli­tik schlecht gestellt. Zum einen ver­ste­he ich die Hudelei um den Coro­na-Bonus nicht. Den bekom­men nicht alle Pflege­fachkräfte und einige Abteilun­gen kämpfen jet­zt darum. Dann fol­gt das neue Inten­sivpflegege­setz, IPreG genan­nt, was die außerklin­is­che Pflege mit Pflege­fachkräften im pri­vat­en Haushalt wie bei uns disqualifiziert.

In der Häus­lichkeit find­et Betrug statt und sie sei zu teuer. Selb­st­bes­timmtes Leben, wenn du inten­sive Pflege brauchtst, gibt es nur im Heim.

Read more

Holt die PflegeZeit aus der Depression?

Straße im Sonnenuntergang

Da hat es Peng gemacht, die Falle schnappte zu und schwups war ich in der Depres­sion. Ich muss Dich, liebe Leser­schaft, ent­täuschen, so „ein­fach“ lief es nicht ab. Die Depres­sion (oder das Burn-out) hat sich langsam angeschlichen, mich verän­dert, mich ver­dreht, wie ich auf die Welt schaue. Wenn ich auf die let­zten Jahre blicke, kön­nte es vor drei oder vier Jahre ges­tartet sein. 

Read more

Pflegemanagement aktuell — Pflegende Angehörige wittern Reichtum

Nach der Mel­dung oder eher dem Kom­men­tar von “Pflege­m­an­age­ment aktuell” von der Redak­tion Ver­lag PRO Pflege­m­an­age­ment kön­nte ich eine Gold­gräber­stim­mung erleben, also Reich­tum erhof­fen. Die / der Autor_In schlägt sog­ar vor den Pflegegel­danspruch ersat­z­los zu stre­ichen. So lasse sich ein Miss­brauch von Pflegegeld vor­beu­gen: http://bit.ly/2dDwBal

Ich bin irri­tiert. Hat die Redak­tion Angst, dass deren Leser_Innen, ver­mut­lich Leitun­gen von Pflege­di­en­sten, keine Aufträge für ihre Fir­ma mehr gener­ieren können?

Ich stelle klar: Beim Pflegegeld han­delt es sich um eine Ehre­namt­sentschädi­gung, um nichts mehr. Eine Entschädi­gung, die keine Lohn­er­satz­zahlung darstellt wie zum Beispiel das (Kinder-)Krankengeld. In welch­er Real­ität lebt die Redak­tion? Das wir pfle­gende Ange­hörige, wir Eltern unsere (schw­er-) kranken Kinder oder Kinder mit Behin­derung nicht pfle­gen wür­den? Das wir das Pflegegeld ein­stre­ichen, neben unseren Leben­sun­ter­halt aus Job, Rente oder Arbeit­slosen­geld. Wir dann diesen Geld­be­trag aufs Kon­to pack­en und ab in den Süden reisen. Sor­ry, unsere Welt sieht anders aus.

Read more

Verordnung vom Hilfsmittel: Der Anwenderbedarf zählt!

Kinderbett beengtAus mein­er Erfahrung muss bei der Verord­nung eines Hil­f­s­mit­tels immer die/der Hilfsmittelanwender_in in den Blick genom­men wer­den. Also die Per­son, welche das Hil­f­s­mit­tel bedi­ent. Dies kön­nen neben dem Patien­ten die Ange­höri­gen oder die Pflegekräfte sein

Die Notwendigkeit eines Hil­f­s­mit­tel richtet sich somit nach der Indika­tion, warum wird es benötigt, nach den Fähigkeit­en des erkrank­ten / behin­derten Men­schen wie auch der/dem Anwen­derin:

  • Kann der Betrof­fene oder die/der Anwender_in das Hil­f­s­mit­tel nicht oder nur unzure­ichend bedi­enen, wird das Hil­f­s­mit­tel nicht einge­set­zt. Dazu zählt neben der tech­nis­chen Bedi­enung auch die Hand­habung und der Kör­p­er- oder Kraftein­satz. Zum Beispiel, wenn der Roll­stuhl gefahren wird.
  • In welchen Ver­hält­nis ste­ht der Zeitaufwand für die Vor­bere­itung der Hil­f­s­mit­tel­nutzung gegenüber der Nutzungszeit des Hil­f­s­mit­tels. Wenn die Vor- und Nach­bere­itung zu lange dauert, beste­ht eine hohe Nei­gung, dass Hil­f­s­mit­tel nicht einzuset­zen, ins­beson­dere wenn der ther­a­peutis­che Nutzen nicht klar erkennbar ist.
  • Nicht zu unter­schätzen ist die Ästhetik eines Hil­f­s­mit­tels. Viele Ange­hörige oder Betrof­fene nehmen die Behin­derung nicht gle­ich gut an und verbinden oder erleben sie als eine Ver­schlechterung der Leben­squal­ität. Andere erleben die Behin­derung als einen Man­gel, wodurch sie sich nicht ins öffentliche Leben trauen. Wenn ein Hil­f­s­mit­tel auf­grund dessen Designs, die Behin­derung „betont“, kann es diese Leben­se­in­stel­lung und den damit ver­bun­de­nen Erleben ver­stärken und zu ein­er Ablehnung des Hil­f­s­mit­tels führen.

Read more

Pflegedienst & Angehörige: Ein Interview mit dem Portal Pflegehilfe

Was denken die Akteure der Gesund­heits- und Pflegewirtschaft über die Ange­höhri­gen, über die Entwick­lung und den Gegeben­heit­en in der pro­fes­sionellen Alten- und Krankenpflege in Deutsch­land? — Eine Frage, die ich mir häu­fig stelle, wenn ich bei der Net­zreise, auf Twit­ter oder Google+ auf ver­schieden­ste Unternehmung rund um die Pflege treffe.

johannes haas berater

Vor kurzem hat­te sich der Kon­takt mit Johannes Haas, Geschäfts­führer der Pflege­hil­fe, ergeben. Ich habe die Chance genutzt, nachzufra­gen in einem Interview:

1.Wie stellt sich aus ihrer Sicht der Pflegenotstand dar?

Der Pflegenot­stand hat sich seit der Grün­dung der Pflege­hil­fe sig­nifikant ver­stärkt und nimmt vol­lkom­men neue Aus­maße an. Es ist hin­länglich bekan­nt, dass die Rekru­tierung von qual­i­fiziertem Per­son­al der eigentliche Eng­pass für Dien­stleis­ter in der Pflege ist. Neu ist eine Entwick­lung, die jet­zt auch auf die umliegen­den Län­der ausstrahlt. So haben Agen­turen, die die Betreu­ung von Senioren mit osteu­ropäis­chem Per­son­al anbi­eten große Prob­leme geeignetes Per­son­al, beispiel­sweise in Polen, zu finden.

Aus mein­er Sicht hat diese Entwick­lung aber auch etwas Pos­i­tives. Langsam, aber stetig, stiegen die Anmerkung und die Löhne in der Pflege. Wir sind da noch lange nicht da, was ich per­sön­lich für gerecht­fer­tigt erachte, aber die Ten­denz ist zumin­d­est aus Sicht der Pflegekräfte die richtige.

Read more

Intensivkind zu Hause: Lernen Sie die Pflege II.

Puppe in halb PuppenbuggyIn dem Beitrag „Inten­sivkind zu Hause: Ler­nen Sie die Pflege!“1 stelle sich die Frage, wie kann ich als Mut­ter oder Vater in die Pflege meines chro­nisch kranken Kind eingear­beit­et werden.

Start in der Klinik

Kommt es zu ein­er lan­gan­hal­tenden „Pfle­ge­si­t­u­a­tion“ beim Inten­sivkind, geht dies häu­fig mit einem Klinikaufen­thalt ein­her. Somit kann die erste Einar­beitung in die spezielle Pflege schon auf Sta­tion stat­tfind­en und dies sollte es auch. Denn zum einen muss bei einem Inten­sivkind erfasst wer­den, wie weit kön­nen die Eltern die Pflege selb­st übernehmen, für welche Maß­nah­men braucht es einen Pflegedienst.

Read more

Intesivkind zu Hause: Lernen Sie die Pflege!

Tracheotomie im PuppenwagenSie wollen mit Ihrem schw­er kranken Inten­sivkind nach Hause oder Sie sind mit einem Pflege­di­enst Zuhause: Ler­nen Sie die Pflege, die kom­plette von Ihrem Inten­sivkind. Sei es das Windeln wech­seln, sondieren von Nahrung, Füt­tern und die gesamte Behand­lungspflege wie das Absaugen über die Tra­chealka­nüle, das Absaugen über den Mund oder über die Nase, sei es die Bedi­enung eines zen­tralen Venenka­theters, das Anstöpseln der Infu­sion­slö­sung oder der par­enteralen Ernährung, der Ver­bandswech­sel vom Port, die Beatmungspflege.

Jet­zt höre ich einen Auf­schrei viel­er besorgter Eltern oder Ange­höri­gen. Die Behand­lungspflege, das geht nicht, an die Tra­chealka­nüle traue ich mich nicht ran, an den zen­tralen Venen­zu­gang, da höre ich nur die Arzt­stimme. Oh nein, wenn da was schief geht, ich kön­nte es mir nie verzei­hen. Ich höre Ihre Bedenken, ich kenne ich Bedenken, Ihre eventuelle Angst. Ich kenne Ihre hohe Achtung vor dieser medi­zinis­chen Inten­sivther­a­pie und sie ist wichtig. Ich achte dies, aber lassen Sie mich dazu eine Frage stellen: Wollen Sie für Ihr Kind die beste Pflege, eine Pflege mit hoher Qual­ität zu Hause?

Read more

Pflegereform: Mehr Geld nicht Leistung und wer weiß es

2015-02-01 Puppe krankFür das Jahr 2015 heißt es, wir bekom­men ein Mehr an Pflegegeld fürs Inten­sivkind [1] — stimmt schon und dann fol­gt das große Aber: Wenn wir mit unseren Pflegegeld einzelne Leis­tun­gen vom Pflege­di­enst erhal­ten wollen, wird wohl nicht mehr übrig sein für uns als zuvor, vielle­icht sog­ar weniger. Oder anders gesagt, wir kön­nen uns trotz dem Plus nicht mehr Leis­tun­gen einkaufen als zuvor, oder sog­ar weniger. Denn es gibt Preisan­pas­sun­gen in Bay­ern für die Pflegeleis­tun­gen der Pflege­di­en­ste ( Vergü­tungsvere­in­barun­gen nach § 89 SGB XI), was auch uns bet­rifft. Ich bin ges­pan­nt, wie hoch let­z­tendlich die Preisan­pas­sung ist. Die Zahlen fehlen mir noch.

Read more