Pflegedienste arbeiten unterschiedlich und weisen unterschiedliche Qualitätsmerkmale auf. Dies ist okay und es gibt erstmal kein richtig oder falsch. Doch woran erkenne ich einen „guten“ Pflegedienst, wenn ich in einen Kinderintensivpflegedienst suche? Diese Frage hatte sich ergeben bei meinen Vortrag in der Fachweiterbildung pädiatrische Intensivpflege für Pflegefachkräfte im September. Meine Frage wäre: Liefert der Pflegedienst die Qualität, welche gebraucht wird? Ich gehe diese Frage nach am Beispiel der Überleitung von der Klinik nach Hause.
Pflegedienst
Kurztrip Autostadt samt Intensivzimmer
Einen halben Freitag, ein Samstag, ein halben Sonntag in der Autostadt Wolfsburg. Es war ein außergewöhnliches Erlebnis — eingeladen hatte der Bundesverband Kinderhospiz. Ein „Geschenk“ durch Spenden für sechs Familien mit einem lebenslimitiert erkrankten Kind. Ein Kurztrip nach Wolfsburg — für uns und auch für andere Familien war es eine längere Anfahrt. Das IntensivZimmers zog ins Ritz-Carlton, mit der Pflegefachkraft in drei Zimmer.
Pflegedienst: Ist der Patient ein Kunde?
Ob eine/r es nun mag oder nicht. Die Beziehung Pflegedienst — Patient stellt ein Kundenverhältnis dar. Dies gilt auch, wenn eine Kranken- oder Pflegeversicherung oder andere Finanzierer die Kosten der Pflege übernehmen.
Aber spätestens dann wird es deutlich, wenn die Kostenübernahme eines Finanziers der Pflege nicht ausreicht und der Patient, eben der Kunde, bedarf das Produkt Pflege. Der Pflegeempfänger wird zum direkten Zahler der Leistung und zeigt dadurch an: Ich bin euer Kunde.
Als Pflegeunternehmen bedeutet es, Patientenzufriedenheit ist gleich Kundenzufriedenheit. Die Kommunikation spielt dabei eine bedeutende Rolle. Doch ist der Patient wirklich ein Kunde?
Pflegemanagement aktuell — Pflegende Angehörige wittern Reichtum
Nach der Meldung oder eher dem Kommentar von “Pflegemanagement aktuell” von der Redaktion Verlag PRO Pflegemanagement könnte ich eine Goldgräberstimmung erleben, also Reichtum erhoffen. Die / der Autor_In schlägt sogar vor den Pflegegeldanspruch ersatzlos zu streichen. So lasse sich ein Missbrauch von Pflegegeld vorbeugen: http://bit.ly/2dDwBal
Ich bin irritiert. Hat die Redaktion Angst, dass deren Leser_Innen, vermutlich Leitungen von Pflegediensten, keine Aufträge für ihre Firma mehr generieren können?
Ich stelle klar: Beim Pflegegeld handelt es sich um eine Ehrenamtsentschädigung, um nichts mehr. Eine Entschädigung, die keine Lohnersatzzahlung darstellt wie zum Beispiel das (Kinder-)Krankengeld. In welcher Realität lebt die Redaktion? Das wir pflegende Angehörige, wir Eltern unsere (schwer-) kranken Kinder oder Kinder mit Behinderung nicht pflegen würden? Das wir das Pflegegeld einstreichen, neben unseren Lebensunterhalt aus Job, Rente oder Arbeitslosengeld. Wir dann diesen Geldbetrag aufs Konto packen und ab in den Süden reisen. Sorry, unsere Welt sieht anders aus.
Pflege zu Hause — Pflegenotstand 2.
Der August rückt an uns heran und die „geplanten“ Stundenausfälle vom Pflegedienst haben sich minimiert. Dies freut und erleichtert uns. Wir sind der Dienstplanung, den Schwestern und Pflegern sehr dankbar. Es fällt der Druck, ständig an der Grenze der Belastung und über dieser zu leben, den Alltag nicht mehr bewältigen zu können.
Doch fühle ich mich unsicher. Die Lebensplanung, beruflich oder privat, wirkt wie ein Lotteriespiel. Wie wird die Dienstabdeckung im August sein, wenn akute Krankheitsausfälle dazu kommen? Wie gestaltet sich der September? Kann ich Termine planen?
Pflege zu Hause — Pflegenotstand
Bisher war die Abdeckung der ca. 600h Pflegestunden pro Monat bei der Intensivlady gut. Es gab Dienst- oder Stundenausfälle, ja, denn akute Erkrankungen oder „plötzliche“ Schwangerschaften ließen sich nicht „planen“ durch den Pflegedienst.
Doch jetzt, für den nächsten Monat erwischte uns ein Notstand. Die „erste“ Planung der Dienste zeigte an, dass ca. 30% der benötigten Pflegestunden fürs Intensivkind nicht abgedeckt sind vom Pflegedienst. Bleibt dies so, ist es nicht nur eine Belastungsprobe für uns als Familie, es ist eine Belastung, wo wir an unsere Grenzen kommen und diese auch überschreiten werden. Es mag sein, dass ein mancher es als Herausforderung sehen mag. Ist es nicht, wenn man die Belastung durch die Intensivpflege kennt mit Beatmung, Schmerzkrisen und Epilepsie.
Tag der Pflege 2016
Gestern wurde von @markuslauter über Twitter gefragt, wie verbringe ich den Tag in der Pflege. Gegen 5:30 Uhr aufstehen, gegen 6 Uhr den Nachtdienst ablösen und dann wird die morgendliche Pflegerunde vom Intensivkind begonnen. Zuvor wird noch ein Matcha getrunken und über eine App ein neuer Radiosender gesucht und gestartet. Dabei drüber nachgedacht, wie ich dem Pflegeteam vom Intensivkind meinen Dank ausspreche. Einen Dank für ihre gute Arbeit. Dank dafür, dass die Tage beim Intensivkind auch belastend sein können, wenn sie ihre Schmerzkrisen, die Ruhelosigkeit plagt oder die Beatmungsmaschine alle paar Minuten alarmiert.
Pflege zu Hause — Verbessere deine Arbeitsbedingungen
Der Job in der Pflege, ob professionell oder ehrenamtlich (pflegende Angehörige), birgt eine hohes gesundheitliches Risiko. Okay, es klingt jetzt vielleicht überzogen, aber die Statistik besagt aus Berlin — Brandenburg, der Krankenstand bei den Pflegekräften ist höher als im Baugewerbe. Insbesondere betrifft es die Erkrankungen beim Muskel-Skelett-Apparat und der Psyche wie die Verhaltensstörungen.
Es ist eine Nachricht, die mich zweifach erschreckt. Zum einen gilt es für mich als Pflegeperson und zum anderen für das Personal unseres Pflegedienst. Krankheitsausfälle bedeuten für uns häufig, der gebuchte Dienst fällt aus.
Eine Ursache seien die Arbeitsbedingungen. Okay! Somit stellt sich die Frage, was kann ich an den häuslichen Arbeitsbedingungen ändern oder verbessern?
Im Radio: Selbsthilfe, Intensivkind und Pflegedienst
Das Thema „Selbsthilfe und Leben mit dem Pflegedienst“ war im Radio, im Offenen Kanal Jena am 21.01.16 auf dem Sendeplatz der IKOS Jena — Beratungszentrum für Selbsthilfe. Die IKOS macht dort einmal im Monat eine Sendung über Themen der Selbsthilfe. Die Sendung wurde bestritten von Frau Wiesner, die Leitung der IKOS Jena, und meiner Person.
Selbsthilfe mal Kinderkrankenpflegedienst -
Wird man selbst mit einer chronischen Erkrankung konfrontiert oder das eigene Kind, dann kann die Selbsthilfe eine hilfreiche Säule werden, um besser klar zu kommen. Kurz gesagt, Selbsthilfe schafft Lebensqualität.
Selbsthilfe — der Austausch mit anderen Betroffenen kann auch ihre Stärke ausspielen, wenn die Familie einen Pflegedienst hat, zum Beispiel jeden Tag bis zu 24 Stunden wegen einer Beatmung. Gerade in dieser Lebenssituation mit dem Pflegedienst kann der Austausch sehr hilfreich werden. Er kann Klarheiten schaffen, wo Unsicherheiten und Missverständnisse bestehen.
Durch den direkten Kontakt mit anderen betroffenen Familien lassen sich Schwierigkeiten oder Themen angehen wie:
- der aufgestaute Frust über den Pflegedienst; Luft ablassen
- Qualität des Pflegedienstes; Erwartungen
- „richtiges“ Verhalten gegenüber den Pflegefachkräften