Dinge des täglichen Lebens oder warum die Krankenkasse Hilfsmittel ablehnt

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Mit dem letz­ten Som­mer haben wir fol­gen­de Hilfs­mit­tel bean­tragt, wel­che uns von der Kran­ken­kas­se abge­lehnt wur­den: eine The­ra­pie­mat­te, eine spe­zi­el­le Lage­rungs­schlan­ge, eine spe­zi­el­le Bett­un­ter­la­ge zur Vor­beu­gung von Deku­bi­tus und bei Wär­me­stau. Die Begrün­dung num­me­ro eins: Kei­ne Hilfs­mit­tel­num­mer — dabei hat nur die The­ra­pie­mat­te kei­ne Hilfs­mit­tel­num­mer. Die Begrün­dung num­me­ro zwei: Dies sind Gebrauchs­ge­gen­stän­de des täg­li­chen Lebens laut dem Medi­zi­ni­schen Dienst der Krankenkassen. 

Wie bit­te, eine Bett­un­ter­la­ge gegen Deku­bi­tus ist ein Gegen­stand des täg­li­chen Lebens? Also der Deku­bi­tus, das Wund­lie­gen oder Druck­ge­schwür, ist eine Erkran­kung, zumin­dest lern­te ich dies in mei­nen Lehr­jah­ren. Doch viel­leicht ver­ste­he ich den Begriff “Gebrauchs­ge­gen­stand des täg­li­chen Lebens” falsch. Kann ja sein. Dem­nach hat mich dabb das Bet­ten­la­ger im Kauf­haus, also die Bera­tung, immer falsch auf­ge­klärt. Statt mir ein­fach ein Anti­de­ku­bi­tus­sys­tem zu ver­kau­fen, haben die mir einen extra har­ten Futon auf­ge­schwatzt. Ach so, die dür­fen kei­ne Hilfs­mit­tel ver­kau­fen, da dafür nur Spe­zi­al­ge­schäf­te aus­ge­zeich­net sind. Ver­ste­he ich nicht.

Aber viel­leicht ist es ja extra eine frei­ge­hal­te­ne Markt­lü­cke, womit dann die Kran­ken­kas­sen ihre finan­zi­el­len Löcher auf­fül­len wol­len. Sie erklä­ren alle Hilfs­mit­tel als Gebrauchs­ge­gen­stän­de des täg­li­chen Lebens und schwin­gen dann die Wer­be­trom­mel im Fern­se­hen, auf den Pla­ka­ten und der Ver­kauf geht los. “Sie haben noch kei­ne Beatmungs­ma­schi­ne? Was?” fragt dann ganz empört ihr Sach­ber­ar­bei­ter bei der Ver­si­che­rung: “Die brau­chen Sie garan­tiert. Wir haben noch eine in unse­rem Lager…” Also bei der Beatmungs­ma­schi­ne gehe ich sogar mit, dass sie dies als Gebrauchs­ge­gen­stand des täg­li­chen Lebens han­deln wür­de. Schließ­lich ohne die Maschi­ne stirbt der beatme­te Mensch und somit braucht er sie täg­lich im Leben. Ein Vor­teil hat es dann auch, die Prei­se für die­se Pro­duk­te im Sani­haus fal­len, als die im Spe­zi­al­ge­schäft, garantiert.

Aber bei dem Lage­rungs­sys­tem, also die­ser Schlan­ge, die mit Sand gefüllt ist und im Hilfs­mit­tel­ka­ta­log ver­zeich­net ist, ja genau die­se, die hilft, dass der Madame ihre Spas­ti­ken im Lie­gen ver­min­dert wer­den und somit einer anhal­ten­den Fehl­stel­lun­gen von Gelen­ken vor­ge­beugt wird. Nein, das ist dann doch kein Ding fürs täg­li­che. Die ist ein­fach zu unbe­quem, also das wür­de ich kei­nen Ver­käu­fer abneh­men, ja es sei denn, ich brauchs für die The­ra­pie. Aber dafür gibt es doch noch die Kran­ken­ver­si­che­rung oder sind dort jetzt die Hilfs­mit­tel her­aus genom­men wor­den, die den Erfolg einer Kran­ken­be­hand­lung sichern, eine dro­hen­de Behin­de­rung vor­beu­gen oder ausgleichen?

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by dirkstr

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