Ist — Erfolg(los) zum Los

I

An einer Schreib­ma­schi­ne: die Tas­se Tee ver­kühlt sich und die Fin­ger set­zen Buch­sta­ben zu Wör­ter, Wör­ter zu einer Geschich­te. Ein Hauch vom Traum und dann lan­de ich im Jetzt vor dem Spruch: “behin­dert ist man nicht, behin­dert wird man”. Ein Spruch der sich bei mir, bei uns sei­ne Wahr­heit sucht. Zuerst geht es los mit unüber­leg­ten Sät­zen aus Mün­dern von Ärz­ten und jetzt zei­gen uns die Ein­rich­tun­gen der Ver­sor­gung, unter ande­rem die Kran­ken­ver­si­che­rung und die Stadt­ver­wal­tung, wie sie sozi­al und Leis­tung definieren. 

Eine Defi­ni­ti­on, die sie nicht sagen, son­dern die sich vor uns zeich­net durch ihre Taten und Unter­las­sun­gen. … Ein Bau­er woll­te sein Kind auf der Welt will­kom­men hei­ßen. Sei­ne Frau war mit der Geburt gestor­ben und sei­ner Schwä­ge­rin trau­te er nicht. Somit ent­schied er sich, sein Kind allei­ne zu erzie­hen und zu ernäh­ren. Doch konn­te er mit einem Säug­ling nicht das Feld für die Herbst­ern­te bestel­len, da er es nicht ohne Auf­sicht las­sen konn­te und wenn es schrie, so brauch­te es ihn immer sofort. Er frag­te sei­nen Fürs­ten, ob er die Saat nicht neh­men und zum Mül­ler gehen kann, um die­se zu schro­ten, womit er dann mit sei­nem Kind über den Win­ter kom­me. Der Fürst war ein wenig ver­är­gert, gewährt er dies doch nur den Wit­wen, aber einem Bau­er? Er nick­te und sag­te: “Sol­le er mal machen und die Saat für sich auf­brau­chen.” Doch einen Monat spä­ter lässt er dem Mann aus­rich­ten, er müs­se die Saat bis auf das letz­te Korn ihm zurück geben. Der Mann frag­te: “Wie?” “Das wis­se er noch nicht.” mein­te der Bote. Dem Bau­ern wur­den sei­ne Schul­tern ganz schwer. Die gan­ze Saat. Die Son­ne ver­schwand und es feg­te ein Wind über das Feld, blies ihm ins Gesicht. Er betrat das Haus, ging zur Wie­ge und schau­te auf sein Kind. Trä­nen füll­ten sei­ne unte­ren Augen­li­der. Das Kind, zu klein um sei­ne Wor­te zu ver­ste­hen, es sah hin­ter ihm einen schwe­ren Schat­ten. Es spür­te den Wind ins Haus zie­hen, über den Boden fegen, bläst ihr mit­ten ins Gesicht, als hät­te es hier kei­nen Platz.

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by dirkstr

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