Was kostet die Pflegestunde

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Für die häus­li­che Pfle­ge gibt es zwei Schlag­wör­ter: Zeit und Geld. Sie als Pflegende/​r eine/​s Angehörige/​n müs­sen sich ent­schei­den zwi­schen die­sen bei­den Fak­to­ren. Denn Pfle­ge funk­tio­niert nicht ohne die­se. Wenn ich kei­ne Zeit schaf­fen kann, selbst zu pfle­gen, so bleibt mir nur auf mein Bank­kon­to zu schau­en: Wie viel Geld habe ich über, um mir eine Pfle­ge­kraft einzukaufen.

Eine schwie­ri­ge Auf­ga­be, denn je mehr Pfle­ge­zeit ich auf­brin­gen muss, je teu­rer wird es. Eine Lösung wären die Hil­fen der Pfle­ge­kas­se, Kran­ken­kas­se und dem Sozi­al­amt aus­zu­schöp­fen. Es kann den Eigen­teil in Zeit und Geld mil­dern, aber rich­tig grei­fen die­se Hil­fen erst, wenn es finan­zi­ell eng gewor­den ist, für die gesam­te Fami­lie.Aber was kos­tet die Pfle­ge­stun­de? Bei einem Pfle­ge­dienst kön­nen es gute 35 bis 40 Euro sein beim Ein­satz von Pfle­ge­fach­kräf­ten. Ein Preis, der für Qua­li­täts­si­che­rung ste­hen soll­te. Es gibt Aus­sa­gen, der Stun­den­preis sei zu hoch. War­um? Darf ein Fach­pfle­ge­kraft nicht von ihrem Gehalt leben und in eine siche­re Alters­vor­sor­ge inves­tie­ren kön­nen? Darf der Pfle­ge­dienst kei­ne qua­li­täts­si­chern­de Maß­nah­men wie Fort­bil­dun­gen durchführen?

Ich den­ke, es wer­de mit Vor­lie­be nur der rei­ne Stun­den­lohn der Pfle­gen­den betrach­tet ohne die Orga­ni­sa­ti­on wie auch die Lohn­ne­ben­kos­ten. Eine Rech­nung, die nicht funk­tio­niert auf Dau­er. Es sei denn, man möch­te nicht erken­nen, dass Pfle­ge phy­sisch wie auch psy­chisch einen sehr hohen Anspruch abfordert.

Pflegehilfskraft

Nicht jede häus­li­che Pfle­ge bedarf die Kran­ken­pfle­ge. Eine Schluss­fol­ge­rung sei, man brau­che dann kei­ne Pfle­ge­fach­kraft. Aktu­ell darf man sich über die­se Aus­sa­ge nicht strei­ten. Der Pfle­ge­not­stand sorgt dafür, dass man auf Pfle­ge­hilfs­kräf­te nicht ver­zich­ten kann und die Ideen wach­sen, Ehren­amt­li­che einzubinden.

Selbst die­se Lösun­gen brau­chen eine Finan­zie­rung. Eine Pfle­ge­hilfs­kraft möch­te auch einen guten Lohn erhal­ten und die ehren­amt­li­che Hel­fe­rin will kei­ne Unkos­ten haben. Und es bleibt nicht nur bei die­sen Kos­ten. Die Pfle­ge eines Men­schen zeich­net sich nicht durch ein­zel­ne Hand­grif­fe aus, son­dern sie ist Bezie­hungs­ar­beit. Dies bedeu­tet eine stän­di­ge Aus­ein­an­der­set­zung der eige­nen Rol­le als Pfle­gen­de. Eine Refle­xi­on, die mit pro­fes­sio­nel­len Hil­fen geför­dert wer­den soll­te zum Bei­spiel mit Super­vi­si­on. Ein schnel­ler Aus­stieg aus der Pfle­ge ist sonst die Konsequenz.

2011 ist das Jahr der Pfle­ge. Bis­her ist aber nicht zu erken­nen, ob es mehr Geld für die Pfle­ge geben wird. Es fehlt auch der Schritt, ob die Gesell­schaft mehr Zeit für die Pfle­ge frei machen wür­de. Ersicht­lich wäre dies, wenn mehr und mehr Men­schen die Pfle­ge als Beruf wahrnehmen.

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by dirkstr

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