Begräbnis, dem Wie, die Kosten und Palliativ

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Mit einem lebens­ver­kürzt erkrank­ten Kind kommt man nicht an die Fra­gen vor­bei, wel­che eigent­lich erst über den 50 Lebens­jahr lang­sam zum The­ma wer­den: Die Vor­sor­ge, also was ist zu tun im Todes­fall und wo und wie soll mein Kind begra­ben wer­den. Die ers­te Zeit ver­drängt man es immer wie­der und doch wird klar, man muss sich die­sen Gedan­ken nähern. Und wir, so den­ke ich, sind es auch denen schul­dig, wel­che jah­re­lang unse­re Lady beglei­tet haben, ob es nun die Schwes­tern und Pfle­ger vom Pfle­ge­dienst sind, ob der Kin­der­gar­ten, die The­ra­peu­ten oder die Ärz­te. Alle haben sie ihr Recht, ihren eige­nen, per­sön­li­chen Abschied vom Kind zu nehmen.

Begräb­nis und das Ers­te hier­zu, was einem ein­fällt, sind die Kos­ten. Wie lässt es sich finan­zie­ren und wie auf­wen­dig soll­te es sein. Über eine Ster­be­ver­si­che­rung habe ich schon mehr­fach nach­ge­dacht und dann die Idee immer wie­der ver­wor­fen. Eine Ster­be­ver­si­che­rung für sein Kind abschlie­ßen, dem mutet schon etwas Merk­wür­di­ges an. Ins­be­son­de­re, da man eben den Tod, des­sen wirk­li­chen Zeit­punkt, nicht ein­fach abse­hen kann oder es eben nicht möch­te. Ein Nein stellt sich dem Gedan­ken dar­an immer in den Weg. 

Muss es wohl auch. 

Etwas ande­res wäre ein Spar­buch und doch wirkt es nicht anders, wenn man weiß, ein Sockel­be­trag muss für das Begräb­nis her­hal­ten, egal ob man sich vor­nimmt, auf net­te Din­ge zu spa­ren, die unse­re Lady brau­chen könn­te in ihrem „rest­li­chen“ Da-Sein.

Soll­te man den Tod viel­leicht doch ein­fach unvor­be­rei­tet ein­tref­fen las­sen? Ein berech­tig­ter Gedan­ke, wenn es nach dem Gerichts­ur­teil beim Sozi­al­ge­richt auch kei­ne Hos­piz­pfle­ge gibt für Kin­der mit lebens­ver­kür­zen­den Erkran­kun­gen. Der Tod, mag man von ihm wis­sen, mag er kom­men, ein Anrecht auf einen wür­de­vol­len Weg dort­hin für die Fami­lie mit einem Pal­lia­tiv­kind scheint eine Uto­pie zu sein, zumin­dest von­sei­ten der gesetz­li­chen Kos­ten­trä­ger. Ob man sich ein Begräb­nis dann leis­ten kann oder nicht, muss man wohl dann auch schauen.

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by dirkstr

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