Als guter Kerl muss „Mann“ für seine Familie sorgen und sie schützen können, so das traditionelle Männerbild. Doch der Virus Corona Sars-CoV‑2 zeichnet eine andere Story und verängstigt mich: Mit den traditionellen Waffen des Mannes wie seine Fäuste, Messer oder Gewehr, da wird er scheitern gegen Sars-CoV‑2.
Die Waffen sind Isolation und Desinfektion.
Zwei Waffen, zwei Dinge, die wie eine Illusion wirken in unserem PflegeZimmer oder bei anderen Familien mit außerklinischer Intensivpflege. Sie sind nicht oder in Zukunft schwer einzusetzen. Warum?
Ich erlebe eine Angst, dreifach:
- Die Angst, nicht desinfizieren zu können.
- Die Leute kaufen nicht nur die Nudelregale leer, sondern auch die Desinfektionsmittel, Mundschutz und Handschuhe. Im Onlinehandel und in der Apotheke vor Ort gibt es kein Desinfektionsmittel mehr.
- In der ambulanten Intensivpflege braucht es für den Schutz der Pflegekräfte und der Patienten eine sichere Hygiene. Denn viele schwer erkrankte Menschen sind Immungeschwächt oder haben angelegte Körperöffnungen zur Therapie wie ein Luftröhrenschnitt oder Magensonde.
- Selbst wenn die Patienten in dieser Pandemie eine Arztpraxis aufsuchen, kann es kritisch werden. Auch bei denen werden die Hygieneprodukte zur Mangelware (in Zukunft).
- Die Angst, kein Klinikbett zu bekommen.
- Durch die (kommende) hohe Zahl an Covid-19 Erkrankungen werden viele Klinikbetten belegt sein. Sind keine Betten frei, dann können die Patienten in der außerklinischen Intensivpflege nicht stationär aufgenommen werden, wenn diese eine Krise haben.
- Die Angst, unsere Tochter kann an einer Lungenentzündung sterben
- Die Leute kaufen nicht nur die Nudelregale leer, sondern auch die Desinfektionsmittel, Mundschutz und Handschuhe. Im Onlinehandel und in der Apotheke vor Ort gibt es kein Desinfektionsmittel mehr.
- In der ambulanten Intensivpflege braucht es für den Schutz der Pflegekräfte und der Patienten eine sichere Hygiene. Denn viele schwer erkrankte Menschen sind Immungeschwächt oder haben angelegte Körperöffnungen zur Therapie wie ein Luftröhrenschnitt oder Magensonde.
- Selbst wenn die Patienten in dieser Pandemie eine Arztpraxis aufsuchen, kann es kritisch werden. Auch bei denen werden die Hygieneprodukte zur Mangelware (in Zukunft).
Drei Ängste. Ich kann unsere Tochter vor den Coronavirus Sars-CoV‑2 nicht sicher schützen. Anderen Familien mit Intensivpatienten zu Hause wird es ähnlich ergehen. Als Mann, als Vater bleibt mir nichts, als diese Krise zu akzeptieren, wie sie ist.
Bin ich hilflos?
Ich finde keine Lösung gegen diesen Virus. Es zeigt sich mir der Weg, Sars-CoV‑2 wird auch uns infizieren, ob wir es wollen oder nicht. Die Schätzungen besagen, dass wohl 70 % der Bevölkerung diese Infektion durchmachen, ob mild oder mit schweren Symptomen.
Bin ich ohnmächtig?
Wir können unsere Tochter nicht vor der Welt isolieren. Denn allein als Familie schaffen wir es nicht unsere Tochter zu pflegen, weil sie eine rund-um-die-Uhr Intensivpflege bedarf. Jeden Tag kommen die Pflegefachkräfte zu uns aus „der Welt“ da draußen.
Dazu gesellt sich: Bald fehlt es uns an den Werkzeugen, den Waffen der Hygiene wie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Mundschutz.
Okay, diese Hygieneprodukte sind noch vorhanden. Aber hält diese Krise an und es gibt kein Desinfektionsmittel und Mundschutz zu kaufen, dann können wir nicht sicher hygienisch arbeiten.
Die Pflegefachkräfte und wir können sie nicht ausreichend vor den „bösen“ Keimen und Viren schützen.
Für eine Isolation wie im Krankenhaus ist unsere Wohnung mit ambulanter Intensivpflege nicht aus. Wir haben keine Schleuse und zu wenig Wohnplatz, um eine 100 % Isolierung umzusetzen. Aber können oder wollen wir sie auch von uns, der Familie, isolieren? Ist dies überhaupt sinnig?