Integration ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Zumindest wird dies von dem einen oder anderen gesagt. Eine gesellschaftliche Aufgabe, denn die einen müssen die Strukturen schaffen, sei es der barrierefreie Zugang, sei es die Motivation, Menschen mit Handicap die Hand zu reichen und sie zwischen die anderen zu setzen. Mein Blick darauf erklärt mir, dass Integration oder eben Inklusion nicht einfach bedeutet, das Kind im Rollstuhl geht jetzt auf die “normale” Schule. Es ist mehr — wenn anders sein in unserer Gesellschaft nicht normal ist, so müssen die Kinder darauf vorbereitet werden. Sie bereiten wiederum das Thema Zuhause auf.
Eine gesellschaftliche Aufgabe, eben zu erklären, jeder Mensch entspricht keiner Norm oder eben anders: Man kann bei jedem Defizite finden und sie dann so darstellen, dass derjenige doch nicht “ganz rund läuft”.
Aber auch für die Zugehörigen oder eben für die Eltern ist der Weg mit Integration ein Auftrag, wenn sie wollen, dass sie auf der Straße nicht mehr mit Mitleid angeschaut werden. Je mehr sie Präsens in dem Alltag der anderen ihren Platz finden, desto mehr wird ein behindertes Kind keine Attraktion, desto mehr kann man sich auch von diesem “Sonderweg” lösen, überall wo man auftaucht, etwas besonderes zu sein.
Das Ding ist eben, dass man nicht nur sich integriert sondern die anderen einen auch integrieren wollen müssen.