Das neue Pflegezeitgesetz kommt jetzt und was ändert sich für mich als langjährige Pflegeperson? Ich vermute, mir bringen die Neuerungen nichts. Ich vermute weiter, auch für die vielen anderen langjährigen Pflegepersonen hat es keine Auswirkung und ich stelle die Hypothese: Gerade für die Langzeit-Pflegepersonen wären hier Änderungen wichtig gewesen.
Gesellschaft
Überfordert und dann die nächste Pflegerunde
Sind Sie überfordert? Ich habe die Frage in den Augen der anderen genau gesehen. Ich schiebe mein behindertes Kind vor mir her, nicht rasiert, meine letzten Haare sind über die 10 mm Grenze gewachsen. Nein, lieber Passant, ich bin nicht überfordert. Ich bin müde und verärgert, weil ich soviel Lebenszeit in die Pflege meiner Tochter verbringen muss. Sie müssen doch gar nicht — ja genau, diese Antwort kann ich auch von ihren Augen ablesen. Ich muss nicht, ich könnte mir auch ein anderes Leben basteln, mich entspannt zurück lehnen und sagen, macht ihr mal. Geht nicht — ehrlich, ich habe schon zig Minuten, Stunden darüber nachgedacht.
Inklusion — klappt eh nicht II.
Etwas Gutes hat die Präsentation des Films „Inklusion — Gemeinsam anders“ gebracht. Auf der zugehörigen Webseite der ARD wird der Begriff „Inklusion“ auf eine Art besprochen, die schon gegenüber anderer Artikel so mancher Presseprodukte hervorsticht. Inklusion bedeutet eben nicht einfach, alle gehen auf die gleiche Schule:
Kosten, Integration, Schule — keine Antwort
Kostet Inklusion oder Integration von behinderten Kindern in die “normale” Schule mehr als der herkömmliche Weg Sonderschule? Kann sein, so einige Berichte zeigen in die Richtung, doch sehe ich es …
Für Solche — Ihr heimisches Betreuungszentrum
Können Sie sich vorstellen mit einem schwermehrfach behinderten Menschen zusammen zu leben? Nein? Ja? Sie leben mit einem Menschen mit Handicap zusammen — für so manchen scheint diese Vorstellung nicht …
Kinderhospiz, Mann und krankes Kind
Es fehle an Männern in der Kinderhospizarbeit. Eine Aussage, die ich mit meinen Erfahrungen bestätigen kann. Männer sind auch in anderen sozialen Berufen rar wie im Kindergarten, der Grundschule oder …
Integration — Sonderweg oder Aufgabe
Integration ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Zumindest wird dies von dem einen oder anderen gesagt. Eine gesellschaftliche Aufgabe, denn die einen müssen die Strukturen schaffen, sei es der barrierefreie Zugang, sei …
Jena: 3. Fachtage der Inklusion — das Intensivkind und die Schule
Der Begriff Inklusion irritiert mich immer noch. Geht es Ihnen auch so? Ja oder Sie sind gut aufgeklärt — doch um auch seiner (praktischen) Bedeutung näher zu kommen helfen die 3. Fachtage des QuerWege e.V. „Auf vielen Wegen. Wie Inklusion Praxis wird.“ am 31.3. und 1.4.2011 in Jena / Vortrag von Prof. Andreas Hinz und Ines Boban.
Keine Frage, der Begriff Inklusion hat seine Berechtigung und trägt dazu bei, die Irreführung des Begriffs Integration abzulösen. Denn Menschen mit Behinderung sind ein Teil der Gesellschaft, sie gehören dazu und müss(t)en somit nicht eingegliedert werden. Eingliederung bedeutet eben auch, wir passen die „Ungenormten“ möglichst an die Norm der Masse, die Nichtbehinderten, an. Ein Vorhaben, was scheitert, weil eben Menschen nicht gleich sind ob mit oder ohne Handicap und es ist die Anpassung zum Beispiel an das Gehverhalten der 90% der Menschen unserer Gesellschaft eines schwerstmehrfach behinderten Menschen nicht möglich. Scheitert die Eingliederung, so folgt der Weg in „Sondereinrichtungen“. Doch sollte die Gesellschaft und deren Institutionen so gestaltet sein, dass eben alle Mitglieder unabhängig ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Eigenschaften an dem öffentlichen Leben teilhaben können, dies ohne Antrag und Bittstellung ans Amt.
Pflegende Angehörige — gesundheitliches Risiko
Überlegen Sie es sich genau, wenn sie in den Job „pflegender Angehöriger“ einsteigen möchten. Machen diese Mühen, wie die ständige Bereitschaft, wirklich Sinn? Wenn Sie von der Anerkennung der Gesellschaft ausgehen möchten: Es macht keinen Sinn.
Aber deshalb pflegt Frau oder Mann auch nicht sein chronisch krankes Kind oder eben die Mutter nach einem Schlaganfall. Der Grund ist vielleicht banaler oder ethisch wertvoller, als was die Gesellschaft meint und auch finanziert. Schließlich könne man seine Eltern nicht einfach “abschieben” ins Heim, erst recht nicht sein eigenes Kind.
Mülleimer für Windeln
Für die Pflege eines Kindes oder Angehörigen und die Hausarbeit kann man schon sein Geld beim Händler diverser netter Produkte lassen, angefangen bei den verschiedensten Putzmitteln, die sich auf bestimmte Gegenstände oder Räume spezialisieren, über die Seifen oder Cremes für die verschiedensten Lebenslagen vom Kind bis zum Single und nicht zu vergessen, unser Händler bietet nicht nur den Mülleimer fürs Bio oder den Restmüll an, sondern auch den Eimer für die vollen Windeln.
Und beim Windeleimer gibt es eben die verschiedensten Modelle, die alle das Wichtigste bieten möchten: Geruchsneutral nach außen möchten sie sein, damit die häusliche Atmosphäre angenehm beduftet bleibt und die beste Freundin beim spontanen Besuch nicht wieder kehrt macht auf dem Türvorleger und uns einlädt in das Café an der Straßenecke. Der Windeleimer sei also die Lösung für diese oder ähnliche Probleme, die Rettung pflegender Angehöriger oder Eltern vor der endgültigen sozialen Isolierung. Doch hat die Produktpalette „Windeleimer“ ihre Tücken nicht nur im Preis, der auch beim Zubehör so seine „Stärke“ hat. Nein, viele Produkte, wie sie mir auf den Bildschirm kamen in den Webshops findet man nur in der Baby-Sparte. Aber Babywindeln sind kleiner als Kinderwindeln und diese sind wiederum kleiner als Windeln für Erwachsene.