Pflegenotstand erklärt mindestens, dass Pflegebedürftige schlechter versorgt sind. Es bedeutet auch, dass die Sterblichkeit schwer erkrankter Menschen sich erhöht. Daneben gäbe es eine Überversorgung. Ist der Pflegenotstand nur ein Witz?
Nein, er ist kein Witz, er ist bitter, den er wird von vielen Menschen erlebt und viele von denen, so vermute ich, nehmen sich als nicht gesehen wahr.
Für mich als Vater, als Mann in der häuslichen Intensivpflege erlebe ich ihn, höre ihn, höre von ihm und er ängstigt mich. Und dann meldet sich eine Agentur vom Verlag Tropen, sie stellen mir das Buch „Kranke Pflege“ von Alexander Jorde kostenfrei zur Verfügung. Vielen Dank!
Mein Blog hier ist dem Thema nah, also lass ich es mir zusenden, lese es und … Die Frage steht: Bietet es einen Mehrwert? Ist es was für Pflegefachkräfte?
Nur eine Geschichte
Der Anfang, seine Geschichte, ist nett. Es ist seine Geschichte und es beantwortete leider die Fragen noch nicht. Ich lese Zeile für Zeile weiter und lege eine Pause ein.
Eine gezwungene Pause, denn der Pflegenotstand erklärt mir, ich muss meine Tochter selbst pflegen. Die Krisen bei ihr erklären mir: Die Literatur muss jetzt warten
Ich lese in einer Pflegepause weiter und langsam werden die Zeilen schneller. Es wird interessanter. Eine kleine Reise in die Geschichte unseres Pflegenotstandes, der dort startete, wo ich als Pflegefachkraft examinierte und meine ersten Schritte in den Beruf ging.
Ich stelle fest, ich bin eine deutsche Durchschnitts-Pflegefachkraft, denn nach circa sieben Jahren mit Ausbildung verabschiedete ich mich zuerst einmall aus dem Job.
Doch dann wird das Buch für mich interessanter: Wie ist die Situation in anderen Ländern? Norwegen, Niederlande, USA und Japan finden darin Platz. Eine gute Wahl und diese Erarbeitung macht das Buch bedeutend, auch für Pflegefachkräfte und für pflegende Angehörige.
Hier wird für mich der Buchtitel im Vergleich zu uns schlüssig: Kranke Pflege.
Wir bekommen die Vision gezeigt, die wir unbedingt brauchen. Der Autor setzt auch klar daran an, dass wir unseren Wert, unseren Beruf wertschätzen und ihn so leben sollten. Es ist ein toller Beruf. Ich stimme ihn zu.
Es sind die Arbeitsbedingungen, die uns unseren Wert als Pflegende „verklärt“.
Auf nach Norwegen — nimmt den Mut
Die Vision ist klar, für mich. Wir brauchen hier Norwegen. Genügend Zeit für die Patienten, für unsere Aufgaben in der Pflege, unsere Berufung am erkrankten Menschen.
Wir brauchen die Digitalisierung. Ich stimme ihm zu.
Dazu sollten wir prüfen, wie weit unser Gesundheitssystem und eine Profit-Wirtschaft gut zusammenpassen oder auch nicht. Auch wie wir es finanzieren.
Es gibt viele Schritte, die gegangen werden müssen, um den Pflegenotstand anzugehen und darin sind alle Akteure gefragt. Dem stimme ich zu.
Und wir brauchen Mut, wir als Pflegefachkräfte, um unsere Grenzen klar zu setzen, was wir jetzt leisten können, um auch zukünftig im Job tätig sein zu können.
Fazit
Das Buch ist zu Ende und gebe es unserem PflegeTeam. Einige Passagen, Informationen bewegen mich noch heute. Das Buch ist mindestens für den wichtig: Wer an seinen Job als Pflegefachkraft zweifelt, ihn aber doch gut findet, wenn …
Es ist für pflegende Angehörige eine gute Lektüre, um die Pflege zu verstehen und Argumente zu haben, wenn man professionelle Unterstützung braucht.
Lasst uns die Vision Norwegen leben!
Und nicht vergessen, die Außerklinische Intensivpflege wie bei uns bietet auch jetzt schon gute Arbeitsplätze an.
Also ab zum nächsten Buchladen und bestellen: Kranke Pflege: Gemeinsam aus dem Notstand von Alexander Jorde.
So am Rande: Schaut mal, ob euer Buchladen im Ort auch eine Webseite hat. Bei manchen kann online bestellt werden und dann braucht ihr es nur noch abholen, natürlich bezahlen nicht vergessen.