Der Suizid, seit der Pubertät streift einem das Thema, nicht nur, es war gegenwärtig. Der sich das Leben nahm, den kannte man über drei Ecken. Erst letztens erfuhr ich, dass sich ein ehemaliger Mitschüler nach der Schule das Leben nahm. Der Suizidversuch schien mir zu der Zeit als etwas Normales. Von einem Tabu konnte man reden, oder eben auch nicht. Tabuisiert war der Suizid in der DDR, zu hoch war die Zahl und dies gerade unter Jugendlichen, zu eingeschränkt waren die Lebensmöglichkeiten, die einem dazu trieben. Hatte man sich einmal falsch politisch positioniert, so war das Ergebnis ein Nein von oben im Lebensweg, ob es ums Abitur, Studium oder um die Lehre ging, und nicht nur dies. Nun, meine Pubertät begann in der DDR, durchzog die Wende und endete nach der Wiedervereinigung.
Trotzdem, das Thema blieb, in der Krankenpflege war und ist es eine normale Äußerung von vielen älteren Patienten, die keine Kraft und keine Lebenslust mehr verspürten. Und ein Tabu blieb es trotzdem, denn niemand lehrte einem darüber etwas. Es war ein Tabu genauso wie es normal war oder ist, dass Drogenabhängige sich mit ihren Suchtstoff versuchen, dem Leben ein Ende zu setzen. Der Blick über das Leben ist zu einem Tunnel geworden, man sieht nicht mehr die blühenden Blumen, die Sonne, wie sie kommt und geht oder besser:
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