“wie steckt man thermometer in den po”

Rek­ta­les Fie­ber­mes­sen ist für den Lai­en am Anfang immer eine klei­ne Schwie­rig­keit. Nicht nur, dass es unschön aus­sieht und es für vie­le auch ist, son­dern man muss sich auch erst über­win­den, selbst beim eige­nen Kind, einen Gegen­stand in den Po zu ste­cken. Selbst auch dann, wenn man bei sich selbst Fie­ber mes­sen soll in die­sen Bereich, fühlt man sich mehr oder min­der unwohl damit. Doch dane­ben stellt sich die Fra­ge, wenn man es noch nie gemacht hat: Wie kommt nun das Ther­mo­me­ter in den Po?

Zum Anfang und zur Erleich­te­rung muss ich anfü­gen: Das her­kömm­li­che Fie­ber­ther­mo­me­ter ist schon dafür kon­zi­piert. Es hat eine dün­ne Spit­ze, wo gemes­sen wird und dann wird es brei­ter, damit man es nicht zu tief hin­ein schiebt.

Doch nun der Mess­vor­gang: Bei einem Baby geht es am ein­fachs­ten. Man hebt ent­we­der, wenn der Säug­ling auf dem Rücken liegt, die Bei­ne hoch, wie als mache man den Po gera­de sau­ber und steckt das Ther­mo­me­ter mit der Spit­ze vor­weg vor­sich­tig in den Anus, also ohne Gewalt.

Ist das Kind grö­ßer oder bei einem Erwach­se­nen, da sieht die etwas Sache anders aus. Mei­ner Erfah­rung nach hat sich aber am bes­ten bewährt, wenn sich der Kran­ke im Bett auf die Sei­te dreht. Das unte­re Bein ist dabei leicht gestreckt und das obe­re ange­win­kelt. Der Po soll­te frei sein und man schiebt ihm vor­sich­tig, natür­lich wie­der mit der Spit­ze vor­an, das Ther­mo­me­ter in den Anus, aber auch nur soweit wie die Spit­ze reicht. Der Betrof­fe­ne soll­te dabei im Po locker sein, also nicht die Poba­cken zusam­men zie­hen und den Anus anspan­nen. Wenn er ver­krampft ist, dann könn­te es leicht schmerz­haft wer­den. Aber auch hier nicht das Ther­mo­me­ter mit Gewalt reindrücken.

Um dem Kran­ken die Pro­ze­dur zu erleich­tern, kann man das Ther­mo­me­ter vor­her mit Was­ser nass machen oder über­streicht es ganz dünn mit Crè­me bzw. Vase­li­ne. Ansons­ten gibt es aber auch hygie­ni­sche Ther­mo­me­ter­schutz­hül­len, die schon feucht sind, in der Apo­the­ke, wel­che man für den Mess­vor­gang über das Ther­mo­me­ter streift und danach weg wirft.

Muss man bei sich selbst rek­tal Fie­ber mes­sen, so dreht man sich am bes­ten auch auf die Sei­te und schiebt mit der frei­en, obe­ren Hand das Ther­mo­me­ter in den Po.

Nun stellt sich die Fra­ge, wie lan­ge dau­ert der Mess­vor­gang? Ver­wen­det man ein her­kömm­li­ches Ther­mo­me­ter, also kein digi­ta­les, dann fünf bis zehn Minu­ten. Ein gutes digi­ta­les alar­miert dann, wenn es “denkt”, es habe die Tem­pe­ra­tur­spit­ze erreicht. Dies vari­iert zwi­schen 30 Sekun­den und zwei Minu­ten bei den heu­ti­gen Modellen.

Und wel­ches Ther­mo­me­ter emp­fiehlt der Fach­mann? Man soll­te bei­de Vari­an­ten, also das digi­ta­le und “her­kömm­li­che” Fie­ber­ther­mo­me­ter im Haus haben, doch soll­te das kon­ven­tio­nel­le kein Queck­sil­ber ent­hal­ten. Bei­de? Nun falls beim digi­ta­len mal die Bat­te­rie aus­geht oder man glaubt dem Mess­ergeb­nis nicht, da es inner­halb weni­ger Sekun­den schreit, es sei fer­tig, muss man wohl oder übel eine zwei­te Kon­troll­mes­sung star­ten. Sicher ist sicher.

Und noch zu beach­ten sei: Bei Kin­dern wie auch bei Erwach­se­nen, die die­se Hand­lung nicht ver­ste­hen oder sehr unru­hig sind, soll­te man immer beim Mes­sen anwe­send blei­ben. Denn nicht, dass das Ther­mo­me­ter zu tief in den Po gescho­ben wird, wenn sich der Kran­ke plötz­lich auf den Rücken dreht. Glas­ther­mo­me­ter sind des­halb hier auch zu ver­mei­den, denn wenn sie bre­chen, gibt es sehr unschö­ne Ver­let­zun­gen. Per­so­nen, wel­che schnell zu schlecht still­ba­ren Blu­tun­gen nei­gen, zum Bei­spiel bei einer Gerin­nungs­stö­rung, soll­ten vor­her mit ihrem Arzt abklä­ren, ob ein rek­ta­les Fie­ber­mes­sen nicht zu ver­mei­den ist oder davon ganz abge­ra­ten wird. Da es immer noch alter­na­ti­ve Mess­me­tho­den gibt, wie unter Ach­sel oder unter der Zun­ge mit dem Standardthermometer.

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by dirkstr

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