“woher kommen Konzentrationsstörungen”

Der All­t­ag und die Arbeit in der häus­lichen Pflege eines kranken und pflegebedürfti­gen Fam­i­lien­mit­glieds — etwas, was leicht über­schätzt wird wie die Auswirkun­gen auf die Gesund­heit. Oder drücke ich es anders aus: Eine Folge kann vielle­icht auch das Leid und Übel ein­er Konzen­tra­tionsstörun­gen sein.

Sicher­lich, man muss sich erst­mal des Lei­ds bewusst wer­den, wie es ist, sich nicht auf eine Sache über län­gere Zeit konzen­tri­eren oder ein größeres Ziel ver­fol­gen zu kön­nen. In einem gehet­zten All­t­ag wird einem die Leis­tungsstörung des Gehirns vielle­icht gar nicht bewusst, wenn man sich von einem Ter­min zum näch­sten hangelt. Oder wenn man keine zeitaufwendi­gen Auf­gaben zu lösen hat und sich abends eher vor dem Fernse­her set­zt als vor ein­er net­ten Lektüre.

Das Leid, man sitzt vor ein­er Auf­gabe, möchte sie lösen, doch ständig ver­liert man sein Ziel aus dem Blick. Eine andere Idee, ein ander­er Gedanke funkt dazwis­chen oder es jagt einem eine Unruhe.

 

Und woher kommt es?

Ihre Ursache kann vielfältig sein. Es kön­nte mit zu ein­er Erkrankung gehören oder es tritt bei stark­er seel­is­ch­er Belas­tung auf. Also bei Erschöp­fung, wenn der Kör­p­er oder die Seele die vorhan­de­nen Ressourcen zum Beispiel für die Erhol­ung braucht.

Bei manch anderen kann es aber auch sein, man hat nie richtig gel­ernt sich zu konzen­tri­eren oder man wurde nie gefordert und gefördert darin. Es ist also auch eine Form der Lebens­führung. Wenn man sich nur gehen lässt und nur schaut, was der Tag “bringt“ oder ohne Auf­gabe lebt, so kön­nte eine Konzen­tra­tionsstörung eine Folge davon sein. Die Medi­en wie das Fernse­hen oder Radio mit ihren ständig unter­broch­enen Pro­gramm durch Wer­bung wer­den sicher­lich hier nicht förder­lich sein.

Und was war mit der Pflegeperson

Der Pflege­job zu Hause kann zu ein­er ziem­lichen Belas­tung wer­den. Nicht nur, dass man merkt, seine Auf­gaben oder die Ideen im Kopf lassen sich im Pflegeall­t­ag nicht ver­wirk­lichen. Dazu kommt noch, dass je nach Pflegeaufwand, die Tagesstruk­tur immer gebrochen sein kann, wie zum Beispiel bei ver­wirrten Men­schen. Sie ver­lan­gen ständig ihre Aufmerk­samkeit, ständig einen Blick über ihr Schaffen.

Das andere ist der nächtliche Pflegeaufwand. Pflegt man als Mut­ter oder Vater sein behin­dertes Kind, so begin­nt die Pflege nicht mor­gens um sieben und hört gegen 16 Uhr auf. Zu schön wäre es, nein, die Arbeit zieht sich von Null bis Null Uhr durch. 24 Stun­den am Tag muss man min­destens mit einem Ohr ver­füg­bar sein und „sprin­gen“, wenn sich das Kind meldet. Sei dies auch nur, weil es neu gelagert wer­den muss oder die Windel ist über­voll und hat ihr Zuviel ins Bett geleert. Dinge, die nicht immer vorherse­hbar sind und einem Selb­st den Schlaf rauben in der Nacht. Aber ungestörte Ruhep­hasen und aus­re­ichend Schlaf sind zwei „Mit­tel“ um erst konzen­tri­ert arbeit­en zu können.

Die Ursachen könnten es sein

Also fassen wir zusam­men, die Konzen­tra­tionsstörung kann „haus­gemacht“ sein, wenn es durch die Lebens­führung kommt, die man nicht in jedem Fall selb­st gestal­ten kann. Sei es durch Pflege eines Ange­höri­gen oder auch der Stress im All­t­ag, der die notwendi­ge Menge an Schlaf und Ruhe unterbindet. Wer im Drei-Schicht­di­enst arbeit­et, kann hier sicher­lich beson­ders betrof­fen sein.

Aber ein wichtiger Punkt, um sich auf ein Ziel konzen­tri­eren zu kön­nen, ist dabei auch die Moti­va­tion. Hat man kein Inter­esse, diese oder jene Auf­gabe zu lösen, dann wird man sich auch gerne ablenken lassen. Genau­so wenn einem eine Auf­gabe über­fordert oder unterfordert.

Bei der Lebens­führung zählt dabei nicht nur ein aus­ge­wo­gen­er Schlaf-Wach-Rhyth­mus, son­dern auch der Gebrauch von Genuss­mit­tel wie Alko­hol oder Kof­fein kön­nen sie bee­in­flussen. Kof­fein kann die Konzen­tra­tion steigern, doch ein Zuviel kann wiederum mehr für Unruhe sor­gen, als einem lieb ist.

Doch als Faz­it bleibt für die Frage des Tages: Die Ursachen ein­er Konzen­tra­tionsstörung sind manch­mal nicht ein­fach zu find­en, denn es kann auch eine Erkrankung dahin­ter steck­en oder ein Infekt, welch­er eine län­gere Gene­sung ver­langt. Aber auch seel­is­che Belas­tun­gen und „Krisen“ kön­nen die Ursache sein, wozu auch pos­i­tive Umbrüche zählen wie eine Hochzeit. Und nicht zu vergessen ist, das Ver­liebt­sein kann sich auf die Konzen­tra­tion auch „aus­bre­it­en“   

Die Konzentration (wieder) finden

Sicher­lich wird der eine oder andere schon davon gehört haben. Die Konzen­tra­tionsleis­tung kann man steigern oder eben trainieren. Je nach­dem, an welchem Aus­gangspunkt man anset­zt und wo die Ursachen der Störung liegen.

Doch gehört zu einem Konzen­tra­tionstrain­ing auch Gelassen­heit. Also das Zulassen von den Fak­toren, welche uns hin­tern wollen, unser Ziel zu erreichen.Das mag jet­zt merk­würdig klin­gen, doch wenn ich mich auf ein Ziel konzen­triere und dabei ständig ver­suche die „Ablenkung“ zu bekämpfen, also mich auch darauf konzen­triere, so habe ich zwei Ziele, die bei­de ihre Energie fordern. Soweit ich kann, so lasse ich die „Stören­friede“ kom­men und wieder gehen, in dem ich mich erneut auf mein „Ziel“ einstimme.

Zum Beispiel in dem Train­ing bis 100 zu zählen. Ich zäh­le und verzettele mich, warum auch immer beim Zählen. Doch frage ich nicht, was mich störte, son­dern ich fange wieder bei der Null an. Mit der Zeit wurde es ein­fach­er von null bis Hun­dert zu zählen. Hinzu ist dies ein kleines Train­ing, was man an jedem Ort durch­führen kann, um die Zeit zum Beispiel im Wartez­im­mer kurz wer­den zu lassen.

Anders ver­hält es sich mit den „Fak­toren“, wenn man ein­fach kraft­los ist und sich erschöpft fühlt. Vielle­icht sollte man hier auch auf seinen Kör­p­er „hören“ und ihm zum Beispiel die notwendi­ge Ruhe und Erhol­ung gönnen.

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