Haben Sie sich schon gefragt, was eine Packung eines Medikaments am Werktor kostet? Nein? 16 Cent zum Beispiel würde für die Packung Lamotrigin veranschlagt werden. Ein Mittel gegen Epilepsie, welches auch das Intensivkind bedarf.Doch der Preis am Werktor ist eben völlig „nackt“, schließlich muss die Packung beim Patienten auch auf den Tisch oder Nachtschrank ihren Platz finden. Beim Lamotrigin kostet somit die Packung knappe 10 Euro in der Apotheke. Eine gute Wertsteigerung. Vielen ist eine Wertsteigerung in anderen Bereichen geläufiger, wenn es zum Beispiel um den Neuwagenkauf geht oder beim Computer, wo die Marke einen guten Teil des Preises bestimmt.
Aber die Frage kommt und haftet sich fest im Kopf: Ist diese Preissteigerung von16 Cent auf die guten 10 Euro gerechtfertigt? Ich kann es nicht beantworten, aber sicherlich wird hier ein guter Verdienst sein wie für die Händler.
Ein guter Verdienst? Eine Apotheke ist eben nicht nur ein Verkaufsladen, sondern beschäftigt qualifiziertes Personal, um zum Beispiel adäquat beraten zu können, nicht nur Sie als Kunde, sondern auch Ärzte. Bei uns bestand beim Lamotrigin vor der ersten Gabe die Frage: Kann man dies Medikament gut in der Spritze auflösen und sondieren? Behält es dabei seine Wirksamkeit?
Zum anderen kann es bei Medikamenten auch lebensgefährlich werden, wenn es zu Problemen in der Produktion kommt und eine ganze Charge des Wirkstoffes zurückgerufen werden muss. Denn wirkt ein Antiepileptikum nicht mehr, so kann es für den Patienten lebensgefährlich werden, wenn er dadurch Krampfanfälle bekommt. Dieser Rückruf muss auch finanziert sein, wie auch eventuell aufgetretene Schäden.
Ließen sich aber nicht doch die Kosten „einfach“ minimieren? Ja und der erste Schritt wäre endlich die Änderung der Mehrwertsteuer auf Medikamente in Deutschland.