Seit über 5 Jahren beschäftigt uns die Frage, ob unsere Madam mit dem Tracheostoma riechen kann. Warum sollte sie nicht? Nun mit dem Tracheostoma, was direkt unterm Kehlkopf liegt, geht die gesamte Ein- und Ausatemluft durch die Trachealkanüle und kommt somit nicht durch die Nase oder dem Mund entlang. Zumindest wenn wir kein Sprechventil einsetzen. Mit einem solchen Ventil geht die Ausatmung dann nicht mehr über die Kanüle, sondern durch den Kehlkopf und somit durch Mund und Nase.
Das Riechen und die Ausatmung
Reicht denn die Ausatemluft für das Riechen? Eine Frage, die gestern gestellt wurde im Radiofeuilleton — Im Gespräch auf Deutschlandradio Kultur. Theoretisch Ja, so hieß vom Experten Prof. Hans Hatt, denn viele Duftmoleküle werden wieder ausgeatmet. Geht diese Luft durch die Nase, so könnte sie damit riechen.
Doch bleiben wir beim „Könnte“, denn wirklich wissen können wir es nicht. Durch ihre verschiedenen Wahrnehmungsveränderungen wegen der Gehirnfehlbildung, was zum Beispiel ihre Blindheit auch bestimmt, bleibt die Frage, ob sie das Riechen wahrnimmt und dann wie. Ein Rätsel, was wohl nie gelöst wird.
Das Riechen und die Lebensqualität
“Immer der Nase nach — Die Macht der Düfte” dradio.de 24.07.2010
- beim Nachhören (als mp3 oder Flash) der ganzen Sendung findet man im zweiten Teil (dritte Minute) nicht nur dies Thema, sondern auch weitere Antworten auf Fragen rund ums Riechen, zum Beispiel, warum man das Riechen bei einer schweren Grippe verlieren und es aber nach zwei Jahren wieder kommen kann.
Aber allein beim Thema, dem Verlust des Riechen, wird deutlich, was es für uns an Lebensqualität bedeuten kann. Nicht nur, weil das Riechen uns Orientierung gibt, sondern uns auch die sinnliche Vielfalt der Welt bekannt macht und wie Düfte unser Leben begleiten und bereichern können.