Sondenschwester — ein Wort aus dem Reich der Begriffe rund ums Intensivkind. Es hat eine Magensonde, eine PEG, und somit ist ein Sondenkind, und da es eine Intensivschwester gibt, so gibt es auch die Sondenschwester, logisch oder. Ja, vielleicht, aber eben nicht passend für mich.
Die, welche man als Sondenschwester häufig bezeichnet, ist die nette Dame vom Home-Care-Service rund um die Sondennahrung und dem Equipment um die künstliche Ernährung. Also die Dame, welche berät über das, was passt ins PEG-Stoma rein oder besser gesagt: Welcher Schlauch gibt es für den Magen oder Dünndarm. Welche Nahrungspumpe sorgt für die beste Ernährung über 24 Stunden und welche künstliche Nahrung liefere die bessere Zusammensetzung für den Körper.
Und da liegt das Unpassende: Sie macht weder die Pflege rund ums PEG-Stoma, sie legt weder den Button oder die Magensonde. Sie empfiehlt ihre Produkte und gibt den einen oder anderen Ratschlag für die Stomapflege, und wenn es schlecht läuft, dann empfiehlt sie wieder ihre Produkte. Uns hat sie nie weiter gebracht. Sah das Stoma schlecht aus, dann kam nur der „Ratschlag“, wir müssen damit zum Arzt gehen. Braucht das Kind eine neue Nasensonde oder Austauschsonde (Button), dann müssen die Eltern entweder in die Klinik fahren oder, wenn es klappt, der Kinderkrankenpflege legt diese und versorgt das Stoma. Viele Eltern lernen aber auch selbst die Techniken rund um das Sonde legen. Nicht weil es etwas sei, was man können sollte. Es ist praktischer, man ist als Familie unabhängiger.
Die Eltern werden so zum Experten rund umd das Sondenkind und klären, welche Nahrung von welcher Firma es verträgt oder ob es auch die pürierte “normale” Kost sein darf. Die Eltern wissen, welcher Button der richtige ist. Und nicht zu vergessen, in der Selbsthilfe wie bei den Sondenkindern lernen sie auch noch, welche Alternativen es für die Stomapflege gibt, wie das verdünnte Teebaumöl.
Gut und was ist die Alternative zum Begriff „Sondenschwester“? In der Klinik trägt das Fachpflegepersonal rund um die enterale Ernährung und der Darm- oder Magensonde: das Ernährungsteam. Auch nicht 100 Prozent, was passt. Aber es liegt näher dran, an dem, um was es geht: um die enterale Ernährung. Zuhause, da empfiehlt sich wohl nur: Home-Care-Service für enterale Ernährung. Zu lang werden jetzt die einen schimpfen, aber Ernährungsschwester ist jetzt auch nicht …