Nicht jede Integration in einem Kindergarten klappt. Manchmal, insbesondere bei schwer betroffenen Kindern, muss man sich trennen, also eine andere Einrichtung suchen für das Kind oder es muss doch zu Hause bleiben, was für die Eltern eine immense Belastung ist, auch finanziell, wenn ein Verdiener dadurch ausfällt.
Aber so mancher Weg in die Tagesbetreuung ist auch vom Willen aller “Parteien”, also der Eltern wie auch dem Kindergarten, abhängig. Denn eine Integration heißt auch, Kompromisse müssen geschlossen werden (immer wieder), denn nicht alles ist so möglich, wie man es sich am Anfang vorstellt. Von Seiten der Eltern müssen vielleicht die Erwartungen an die Einrichtung “gekürzt” werden oder es kommen unerwartete Anforderungen auf sie zu, wie eine längere Eingewöhnung. Und der Kindergarten kann auch nicht jede nächstbeste Person dem Kind verpassen, wenn es um eine Einzelintegration oder eine zeitlich höhere Betreuung geht bis hin Eins-zu-Eins. Da sollten das Kind und die Eltern schon mit entscheiden können, ob es zusammen passt. Schließlich, wenn sich das Kind mit der Betreuerin unwohl fühlt oder die Eltern meinen, sie fördere nicht gezielt die Schwächen oder sorgt unzureichend für den Ausgleich der Behinderung, dann kann eine heilpädagogische Frühförderung ins Leere laufen. Dies kann das gesamte Leben des Kindes beeinträchtigen. Dass ein kirchlicher Kindergarten das behinderte Kind in Wiesbaden “vor die Tür setzt”, wie man im Wiesbadener Kurier lesen kann (16.02.09), klingt da schon etwas heftig. Laut der Zeitung, weil “vorübergehend” eine Integrationskraft fehle. Hätte man da nicht eine Zwischenlösung finden können?
Sicherlich, man weiß nicht, was da untereinander kommuniziert wurde, doch bekomme ich so den Eindruck, als sei der Wille der Einrichtung nicht hoch, behinderte Kinder zu integrieren. Dabei handelt es sich nicht einmal um ein schwerstbehindertes Kind, so die Beschreibung in der Zeitung, womit die Ablehnung der Betreuung des Kindes durch unzureichende Ressourcen der Tagesstätte, wie Rückzugsmöglichkeiten, vielleicht einen anderen “Klang” hätte. Aber letztendlich — Wie gesagt, es stellt sich die Frage nach dem Willen der Integration und ob man auch um die Belastungen der Eltern mit einem behinderten Kind weiß und sie somit stützen möchte für den weiteren Lebensweg.