Es ist schon interessant, welche Kosten entstehen durch die physischen Belastungen am Arbeitsplatz. Interessant, nun wie steht es mit der Belastung am Pflegebett. Schließlich ist dies mein Arbeitsplatz. Probleme durch schwere körperliche Arbeit, ja das ist so eine Sache. Das Kind liegt an der Grenze mit ihrem Gewicht, bei der man sagt, ein- oder zweimal heben am Tag ist noch okay. Doch bloß nicht falsch oder zu schnell heben, und dies ist unvermeidlich, denn dann spürt man es noch die nächsten Tage oder sogar Wochen. Wird das Kind ein oder zwei Kilo schwerer, so weiß man jetzt schon, der Besuch beim Arzt könnte unvermeidlich werden, womit dem Gesundheitswesen also Kosten entstehen. Und wie steht es mit gesundheitlichen Problemen durch die Arbeit mit gefährlichen Stoffen in der Pflege. Was gefährliche Stoffe sind in der Pflege ist so eine Definitionsfrage, zumindest setzen wir für die Desinfektion kein Formaldehyd zu Hause ein, aber die Händedesinfektion kann für Probleme sorgen wie auch die Latexhandschuhe. Als geht es um Latex und Alkohole. Gefährlichen Stoffe sind dies bekanntlich nicht, doch können sich durch die Handschuhe Allergien entwickeln und durch die Händedesinfektion Hautirritationen. Etwas, wenn es die Schwester oder dem Pfleger trifft, mit einer Krankschreibung verbunden sein kann, bis die Haut sich halbwegs erholt hat. Also ist dies eine gesundheitliche Belastung und meiner Erfahrung auch nicht unbedingt selten.
Das Pflegebett und die Gefahr von Arbeitsunfällen. Nun da der Pflegeplatz in der Hauptsache ein Ort im Haushalt ist, liegt der Spruch sehr nahe, dass die meisten Unfälle eben im Haushalt passieren. Aber die Unfälle am Pflegebett sind doch eher gering einzuschätzen, wenn nicht die Intensivbehandlung wäre und die Verletzungen durch den, der gepflegt wird. Intensivbehandlung heißt eben ein ständiger Umgang mit elektronischen Geräten und am manchen Tagen mit spitzen Gegenständen. Aber auch einfache Dinge der Grundpflege können einen Arbeitsunfall verursachen: Schneidet man den Kind gerade die Fingernägel und es funkt mit ihrer Hand dazwischen, irgendwo muss ja die Hand hin, so verletzt man sich am Ende selbst, wenn man die Schere schnell weg zieht. Zum Glück kommt dies nicht alle Tage vor.
Doch kommen wir zu einem wichtigen Punkt der Belastung am Pflegeplatz: Krank durch erzwungene Körperhaltung. Dies trifft wohl sehr auf die Pflegesituation im Allgemeinen zu. Entweder das Bett ist nicht in der richtigen Arbeitshöhe einstellbar oder es muss eben schnell gehen, wodurch man keine Zeit hat, den Arbeitsort “Pflegebett” auf sich anzupassen. Gezwungene Körperhaltung ist es auch dann, wenn man das Kind trägt, umlagert oder hebt. Vieles geht über den Rücken, obwohl man es vielleicht in dem einen oder anderen Kurz gehört hat: Es geht auch anders, aber das Anders steckt einem eben nicht im Blut und dann kommt Punkt zwei, das Anders braucht mehr Zeit. Und die ist in vielen Situationen nicht vorhanden, zum Beispiel wenn der Fahrdienst vor der Tür steht, aber das Kind noch nicht winterlich eingekleidet ist. Der letzte Punkt: Belastungen durch Tragen von Schutzkleidungen oder ‑ausrüstungen. In der Pflege eher weniger ein Problem, also etwas, was wirklich zu vernachlässigen ist. Die Plastikkittel, die Pflegeschürze fürs Baden sind leicht. Sich schwer kleiden muss man höchsten wenn es zum Röntgen geht mit dem Kind. Es bedarf den Schutz der eigenen wichtigen Organe und somit legt man eine Bleirüstung an. Doch ist diese Prozedur eher selten.