Über 70.000 Treffer zeigt aktuell Google an, wenn ich die Zeichenkette „Pflegenotstand Deutschland“ eingebe. Ein aktuelles Thema, mit bedingt durch den Fachkräftemangel. Der Pflegenotstand, so darf ich erwarten, wird sich weiter verschärfen, wenn die Vergütung der Alten- und Krankenpflege nach unten geschraubt wird. Dies geschah aktuell in Mecklenburg-Vorpommern durch einen Schiedsspruch bei den Verhandlungen der Vergütung Häuslicher Krankenpflege.
Es anzunehmen, dass die Krankenkassen einen hohen Kostendruck erleben, trotz guter Einnahmen. Zum einen kann niemand sagen, wie stabil die Einnahmen in den nächsten Jahren sein werden, zum anderen werden, vermutlich, die Ausgaben der Krankenkassen nicht fallen. Eine billigere Fachpflege kommt den Interessen den Krankenversicherungen entgegen. Dies bedeutet:
“„Jede Absenkung der Vergütung ist vor den Patienten nicht zu verantworten und stellt eine Geringschätzung des Einsatzes der Pflegefachkräfte dar”, zitierte „Die Welt“ Diakoniepastor Martin Scriba am Donnerstag in Schwerin. ” aus: Schiedsspruch gefährdet häusliche Pflege. https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/693800. abgerufen 9.6.2012
Die Krankenkassen müssten aber bedenken: Sie sparen durch den aktuellen Pflegenotstand. Patienten müssen auf Leistungen der Häuslichen Krankenpflege verzichten. Sie erhalten keine professionelle Pflege zu Hause, nicht weil die Leistung abgelehnt wird, sondern weil es keine Pflegefachkräfte gibt, die die Pflege ausführen können.
Letztendlich bedeutet eine schlechtere Vergütung schlechtere Löhne. Pflegefachkräfte müssen auf Lohnsteigerungen verzichten, schlechtere Arbeitsbedingungen hinnehmen und Neueinstellung wie Berufsstarter/-innen ein niedrigeres Einstiegsgehalt erwarten. Daneben steigen die Lebenserhaltungskosten und die Anfahrtskosten der Pflegedienste durch steigende Benzinpreise.