Pflegevollversicherung

P

Der Weg zu einer Voll­ver­si­che­rung der Pfle­ge und kei­ne “Teil­kas­ko” ist zu begrü­ßen. Sicher­lich, die­se Leis­tung wird es nicht zum Null­ta­rif geben. Es muss bei der Idee klar sein, die Pfle­ge eines Ange­hö­ri­gen wird zu einem Armuts­ri­si­ko für die Pfle­gen­den. Eine Voll­ver­si­che­rung bei rich­ti­ger Aus­ge­stal­tung die­ser wird zu einer sozia­len Absi­che­rung der Fami­lie. Denn wer pflegt, muss in vie­len Fäl­len sei­nen Job ver­las­sen und bei feh­len­den Ein­kom­men und Ver­mö­gen bleibt nur das ALG 2 oder Hartz IV. Gut, gut, es gäbe das Pfle­ge­geld. Ein klei­ner Betrag gegen­über einen Fach­ar­bei­ter­lohn. Wenn dann noch bei einer Schwerst­pfle­ge Pfle­ge­dienst ein­ge­kauft wer­den muss, dann bleibt vom Pfle­ge­geld nicht viel übrig. Die Idee, ich pfle­ge mei­ne Mut­ter oder Toch­ter zu Hau­se, wird zu einem finan­zi­el­len Alp­traum. Der Aus­weg Pfle­ge­heim oder aber wir als Fami­lie sind schon unter die magi­sche Gren­ze vom Schon­ver­mö­gen gesprun­gen, dass end­lich das Sozi­al­amt die Pfle­ge gut mitfinanziert. 

Dann ist es aber auch mit dem Pfle­ge­geld vor­bei und somit kann ich wie­der arbei­ten gehen, wenn es denn klappt nach einer mehr­jäh­ri­gen Aus­zeit. Der Begriff “Pfle­ge­zeit” klingt nicht opti­mis­tisch und wirkt mit sei­nen Maß­nah­men wie eine Über­brü­ckung bis der Heim­platz end­lich frei wird. Die 5‑Eu­ro-Pfle­ge­ver­si­che­rung, da ist die ers­te Asso­zia­ti­on eine Schach­tel Ziga­ret­ten. Was ist uns die Pfle­ge wert? Eine Schach­tel … Ich habe noch kei­ne posi­ti­ven Stim­men ver­nom­men, die mir sag­ten, die­ser Weg sei rich­tig. Es soll­te bedacht wer­den, was ich an qua­li­fi­zier­te Arbeits­kräf­te dem Arbeits­markt ent­zie­he, wenn ich sie ans hei­mi­sche Pfle­ge­bett bin­de (oder beim Nach­wuchs bei feh­len­den Kitaplätze).

Pfle­ge­voll­ver­si­che­rung — wir müs­sen uns ent­schei­den, was ist uns selbst eine gute Pfle­ge wert und dann höre ich die­sen Satz: “Ich möch­te mei­nen Kin­dern nicht zur Last fal­len.” Ein wei­te­res Argu­ment für die­sen Weg, wo auch die Fami­lie nicht über­stra­pa­ziert wird mit schwie­ri­gen Erwar­tun­gen an die Pfle­gen­den. Denn der nächs­te Punkt heißt: Ange­hö­ri­ge pfle­gen bedeu­tet auch sei­ne eige­ne Gesund­heit mög­li­cher­wei­se zu scha­den; das Risi­ko dafür läge deut­lich höher als bei der “übli­chen” Bevöl­ke­rung. Letzt­end­lich wie­der­um schlecht für die Kran­ken­kas­sen und somit auch ein Ja für die Pflegevollversicherung.

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by dirkstr

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