Entscheidungen müssen im Leben getroffen werden und es gibt dabei viele, wo man nicht die Chance hat einen Kompromiss zu schließen und wo es eben kein Zurückspulen gibt, wie bei: ich möchte ein Kind oder ich möchte keins. Doch lautet, wenn man so durch die Medien streift, wohl die Frage nicht allein, ich möchte ein Kind, ja oder nein. Sondern sie lautet als Forderung: Ich möchte ein gesundes Kind!
Und da wären wir bei der Pränataldiagnostik, die, wenn man sie „zu lässt“, auch Ergebnisse liefert. Diese fordern, je nachdem, die nächste Frage heraus: Die Abtreibung, dem Ja oder Nein für ein Kind mit einer Erkrankung. Hier gibt es nun im bundesdeutschen Recht Änderungen, die gelobt und kritisiert wurden. Eine Änderung ist die Bedenkzeit, diese solle bei Spätabtreibung drei Tage betragen, es sei denn, dass Leben der Schwangeren ist gefährdet.Bedenkzeit macht die Sache um die Abtreibung nicht einfacher, soll sie sicher auch nicht, oder ändert nichts an der Entscheidung, wenn sie für die Betreffende schon vorher fest stand, wenn es zum Beispiel bei einem schweren Syndrom durch einen genetische „Defekt“ das zweite behinderte Kind in den Familienalltag „einziehen“ würde. Doch kann man sich auch hier mit der Entscheidung sicher schwer machen. Denn eine Beziehung zum kleinen Kind im Bauch ist über die Monate auch entstanden und gewachsen.
Und was sagt die Literatur, was hält sie vom längeren Nachdenken über Entscheidungen. Eine Antwort findet man in „Die Netzflickerin“ von Maarten‘t Hart, da geht es jetzt nicht um Abtreibung, sondern um das Ja-Wort für eine Ehe. Und doch hat es etwas:
„Das kannst du sehr wohl, du kannst sofort einwilligen. Dann handelst du nicht dümmer als andere Menschen, die meinen, sie würden einen solchen Schritt nach reiflicher Überlegung tun. Für jeden von uns ist es ein Schritt ins Dunkle, und hat man ihn getan, macht es, bei Lichte betrachtet, nichts aus, ob du ja oder nein sagst. Was du auch tust, und was du auch läßt, du könntest ebensogut bei jeder Entscheidung, die du fällst, einen stuiver (niederl. Münze) in die Luft werfen und dann, je nachdem, ob du Kopf oder Zahl bekommen hast, danach handeln. Vielleicht wärst du dann sogar besser dran. Nun aber, weil du ja sozusagen eine Entscheidung gefällt hast, ist es, als könnte alles, was du tust, dir zugeschrieben werden, denn sonst hättest du immer die Entschuldigung: Ja, aber der stuiver zeigte Zahl, dafür kann ich doch nichts.“ S.18. Die Netzflickerin. Maarten‘t Hart. Piper Verlag. 5. Auflage. 2001Entscheidungen müssen im Leben getroffen werden und es gibt dabei viele, wo man nicht die Chance hat einen Kompromiss zu schließen und wo es eben kein Zurückspulen gibt, wie bei: ich möchte ein Kind oder ich möchte keins. Doch lautet, wenn man so durch die Medien streift, wohl die Frage nicht allein, ich möchte ein Kind, ja oder nein. Sondern sie lautet als Forderung: Ich möchte ein gesundes Kind!
Und da wären wir bei der Pränataldiagnostik, die, wenn man sie „zu lässt“, auch Ergebnisse liefert. Diese fordern, je nachdem, die nächste Frage heraus: Die Abtreibung, dem Ja oder Nein für ein Kind mit einer Erkrankung. Hier gibt es nun im bundesdeutschen Recht Änderungen, die gelobt und kritisiert wurden. Eine Änderung ist die Bedenkzeit, diese solle bei Spätabtreibung drei Tage betragen, es sei denn, dass Leben der Schwangeren ist gefährdet.
Bedenkzeit macht die Sache um die Abtreibung nicht einfacher, soll sie sicher auch nicht, oder ändert nichts an der Entscheidung, wenn sie für die Betreffende schon vorher fest stand, wenn es zum Beispiel bei einem schweren Syndrom durch einen genetische „Defekt“ das zweite behinderte Kind in den Familienalltag „einziehen“ würde. Doch kann man sich auch hier mit der Entscheidung sicher schwer machen. Denn eine Beziehung zum kleinen Kind im Bauch ist über die Monate auch entstanden und gewachsen.
Und was sagt die Literatur, was hält sie vom längeren Nachdenken über Entscheidungen. Eine Antwort findet man in „Die Netzflickerin“ von Maarten‘t Hart, da geht es jetzt nicht um Abtreibung, sondern um das Ja-Wort für eine Ehe. Und doch hat es etwas:
„Das kannst du sehr wohl, du kannst sofort einwilligen. Dann handelst du nicht dümmer als andere Menschen, die meinen, sie würden einen solchen Schritt nach reiflicher Überlegung tun. Für jeden von uns ist es ein Schritt ins Dunkle, und hat man ihn getan, macht es, bei Lichte betrachtet, nichts aus, ob du ja oder nein sagst. Was du auch tust, und was du auch läßt, du könntest ebensogut bei jeder Entscheidung, die du fällst, einen stuiver (niederl. Münze) in die Luft werfen und dann, je nachdem, ob du Kopf oder Zahl bekommen hast, danach handeln. Vielleicht wärst du dann sogar besser dran. Nun aber, weil du ja sozusagen eine Entscheidung gefällt hast, ist es, als könnte alles, was du tust, dir zugeschrieben werden, denn sonst hättest du immer die Entschuldigung: Ja, aber der stuiver zeigte Zahl, dafür kann ich doch nichts.“ S.18. Die Netzflickerin. Maarten‘t Hart. Piper Verlag. 5. Auflage. 2001