Wird bei einem Kind eine fehlende oder verlangsamte Entwicklung festgestellt, häufig bei den “U”-Untersuchungen beim Kinderarzt, kann eine spezielle und individuelle Förderung wichtig werden. Sie ist dienlich, um eine drohende Behinderung zu verhindern oder die bestehenden Handicaps abzubauen. Eine bedeutende Therapie, neben der Logopädie oder Physio- und Ergotherapie, ist die Frühförderung. Es ist eine heilpädagogische Behandlung beim Säugling und Kleinkind. Die Frühförderung kann bis zur Schule durch geführt werden, wenn es benötigt wird.
Wie brauchen Frühförderung
Wie bekommt man diese heilpädagogische Förderung? Der erste Schritt, wie gesagt, ist die Feststellung des Bedarfs beim Kinderarzt, in der Klinik oder im sozialpädiatrischen Zentrum. Der Bedarf könnte aber auch benannt werden in Kindertagesstätte, wo gut geschultes Personal erlebt, dass die allgemeine Förderung nicht ausreicht.
Je nach Kommune kann es sein, dass die Eltern vom betroffenen Kind zuerst die örtliche Frühförderstelle kontaktierten. Wo diese sich befindet erfährt man entweder vom Kinderarzt, der Kita oder auch vom Sozialamt (Eingliederungshilfe). Die Frühförderstelle wird dann alles weitere mitteilen und gegebenfalls einleiten, wie den Antrag. Bei uns war es ein formloser Antrag für die ambulante Frühförderung nach SGB XII. Dieser ging dann zusammen mit dem Antrag der Frühförderstelle an das Sozialamt.
Dort wurde geprüft, ob die Aussage vom Kinderarzt oder Kinderneurologen ausreicht. Er musste dazu noch mal Stellung beziehen. Damit wurde geprüft, ob wir zusätzlich zum Amtsarzt müssen. Für das Genehmigungsverfahren sollte man, je nach Kommune, Zeit mitbringen, also in Wochen lernen zu denken. Befürwortet es der Amtsarzt und das Sozialamt stimmt dem zu, dann kann die Frühförderung starten.
Die Genehmigung lässt auf sich warten
Um die Zeit bis zur Genehmigung der Frühförderung zu überbrücken, muss abgewogen werden, ob das Kind bis dahin mit der allgemeinen Förderung ausreichend klar kommt oder schon spezielle Hilfe bedarf. Zum Beispiel könnte eine intensive Ergo- oder neurologische Physiotherapie schon wichtige therapeutische Wege schaffen, damit keine Zeit in der Entwicklung des Kindes verloren geht. Ergo- oder die Physiotherapie kann danach, und wird auch häufig, parallel weiter geführt werden, da zum einen die Frühförderung nur maximal zweimal die Woche stattfindet außerhalb der Kita und zum anderen die Kinder häufig eine ganzheitliche Förderung bedürfen, also kognitiv wie auch motorisch. An sich stellt die Frühförderung eine Komplexleistung dar, bei der die Therapien, wie Ergo‑, Physiotherapie, Logopädie und die heilpädagogische Förderung, zusammen gezogen werden, um das Kind bestmöglich zu fördern und die Zeitfenster in der Entwicklung maximal auszunutzen. Schließen sich diese Fenster, kann der Erfolg einer späteren Therapie schwieriger sein.