Wie können wir in Zukunft unsere Miete und Essen zahlen? (II)

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Update: als PDF-Datei der offe­ne Brief (pdf)und eine tie­fer­ge­hen­de Erklä­rung (pdf) zum, ich hof­fe, bes­se­ren Ver­ständ­nis. Update II:unter FAQ fin­det Ihr Ant­wor­ten zu Fra­gen zu die­sem The­ma. Für die Stadt­ver­wal­tung der Stadt Jena bin ich immer noch nicht ALG II berech­tigt und auch nicht geeig­net für die Sozi­al­hil­fe. Dies bedeu­tet, letzt­end­lich, ich bin für sie auch nicht hil­fe­be­dürf­tig, obwohl ich mei­nen Lebens­un­ter­halt nicht aus eige­nen Kräf­ten bestrei­ten kann und auch nicht aus­rei­chend Hil­fe von ande­rer Sei­te erlan­ge (BAFöG gibt es halt nur, wenn man zur Uni oder zur Schu­le geht). Aber sie erken­nen an, dass ich kre­dit­wür­dig bin und so “drü­cken” sie mir ein Dar­le­hen auf. Kre­dit­wür­dig und doch kön­nen wir kei­nen Kre­dit abzah­len. Irgend­wie wider­spricht sich das alles und es treibt einen zur Ver­zweif­lung. Hin­zu macht die Stadt Jena mir das Recht auf Eltern­zeit strei­tig, mei­ner Mei­nung nach, da sie mich in einer finan­zi­ell unge­si­cher­ten Situa­ti­on las­sen. Wie bit­te soll ich mit Exis­tenz­sor­gen das Inten­siv­kind noch gut pflegen? 

Uns bleibt jetzt nur noch der Weg in die Öffent­lich­keit, um Unter­stüt­zung zu bekom­men für den Kampf ums ALG II. Denn einen Kin­der­gar­ten­platz gibt es auch nicht auf die Schnel­le, weil die Erzie­he­rin­nen auch erst ein­ge­ar­bei­tet wer­den müs­sen und vie­les wegen Hilfs­mit­teln und Pfle­ge­dienst in der Ein­rich­tung im Vor­feld mit der Kran­ken­kas­se oder dem Sozi­al­amt geklärt wer­den muss. Aber, auch wenn es mit dem Kita­platz klap­pen wür­de, es kann kei­ner sagen, ob das Kind es letzt­end­lich in der Ein­rich­tung über­haupt aus­hält. Und sie in ein Heim abschie­ben für beatme­te Kin­der, damit ich arbei­ten gehen kann? Dies wür­de unse­re Fami­lie zer­stö­ren. War­um kann ich nicht ein­fach wie jeder ande­re Eltern­zeit­neh­mer für mein Kind sor­gen? Wie soll das außer­dem funk­tio­nie­ren mit Stu­di­um und Kind, weil so sich Stu­den­ten ver­schul­den müs­sen, wenn sie ein Kind bekom­men haben, ins­be­son­de­re, wenn die­ses dann mal län­ger krank ist oder sie zumin­dest war­ten müs­sen bis ein Platz im Kin­der­gar­ten frei ist, wobei das Kind dafür wider­um min­des­tens 1 bis 2 Jah­re alt sein muss. Stu­den­ten ver­lie­ren mit die­ser her­ge­stell­ten Rechts­la­ge somit ihren Anspruch auf Eltern­zeit. Brau­chen sie wohl auch nicht, da das Land ja auch kein Nach­wuchs braucht, muss ich dann wohl schluß­fol­gern. Dann meint die Stadt, mein Kind bekommt doch Sozi­al­geld. Stimmt, um die 200 Euro ohne Aner­ken­nung des Mehr­auf­wands wegen der Behin­de­rung. Schließ­lich, als hät­ten wir kei­nen Mehr­auf­wand als ande­re? Nee, wir haben halt bloß eine Inten­siv­sta­ti­on zu Hau­se, dazu kom­men noch die “klei­nen” Aus­ga­ben wegen der Behin­de­rung und Erkran­kung. 200 Euro ja und die sol­len dann für Mie­te, Essen, Klei­dung etc. aus­rei­chend sein. Doch die Mie­te allein beträgt schon über 500 Euro.

Dar­le­hen, so heißt ja die Lösung der Stadt. Dar­le­hen, damit wir uns jetzt ordent­lich ver­schul­den. Wenn es um ein Kre­dit geht, den krie­ge ich von der Bank. Hier geht es aber um Hil­fe zum Lebens­un­ter­halt. Ver­schul­den tun wir uns schon genug, wenn auch spä­ter, für das Kind, ins­be­son­de­re dann, wenn es um bar­rie­re­frei­en Wohn­raum geht und die­ser wird bald not­wen­dig, denn die Maus wächst und wächst und wenn wir sie nicht mehr ohne Lif­ter baden kön­nen, dann müs­sen wir “zwangs­wei­se” umzie­hen eine pas­sen­de­re und meist teue­re Woh­nung. Aber, dies ist halt auch noch ein Pro­blem, der bar­rie­re­frei­en Wohn­raum ist rar in Jena. Doch mehr zu unse­rer Situa­ti­on in den offe­nen Brief an den Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Röh­lin­ger von Jena. Hier­zu noch eine tie­fer­ge­hen­de Erklä­rung (pdf) zum, ich hof­fe, bes­se­ren Ver­ständ­nis. Wenn Ihr denkt, dass mir als Vater Hil­fe zum Lebens­un­ter­halt zusteht, dann schreibt an den Ober­bür­ger­meis­ter von Jena (Adres­se unten).

Da es nicht ein­zu­se­hen ist, dass jeder Bür­ger in die­sem Land Leis­tung zur Lebens­si­che­rung bezie­hen kann, wenn er hil­fe­be­dürf­tig ist, außer ich als Stu­dent, der sein Stu­di­um unter­bricht und die­ses aber nicht wegen einer anhal­ten­den “Par­ty­lau­ne” oder einem Urlaub, son­dern wegen der Pfle­ge und Erzie­hung des eige­nen Kin­des. Damit bringt die Stadt Jena uns so in bedräg­nis, dass wir mit den Gedan­ken leben müs­sen, unser behin­der­tes Kind abschie­ben zu müs­sen in ein Heim, wenn die Stadt­ver­wal­tung nicht ein­lenkt. Denn wenn der Anwalt mit der gericht­li­chen “Vor­prü­fung” nichts erreicht und wir dann kla­gen müs­sen, dann dau­ert es min­des­ten 2 Jah­re bis zur Haupt­ver­hand­lung. Wenn in die­ser Zeit kei­ner von uns Arbeit fin­det oder die Mut­ter vom Kind län­ger stu­die­ren muss als geplant, dann wäre ich in die­ser Zeit mit über 12.000 Euro ver­schul­det (ohne die bestehen­den Schul­den vom BAFöG) nur für die Siche­rung mei­ner Exis­tenz und dies in Deutsch­land, wo es eigent­lich Sozi­al­hil­fe gibt. Natür­lich könnt ihr uns unter­stüt­zen bei unse­rer Peti­ti­on im Deut­schen Bun­des­tag: Pet 4−16−11−81503−002570.

Linn soll nicht ins Heim, damit ich für mei­nen Lebens­un­ter­halt sor­gen kann. Dies, wie gesagt, wür­de unse­re Fami­lie zer­stö­ren, da ein Heim für beatme­te Kin­der weit weg ist und hin­zu wird sie dort nicht die Lie­be erhal­ten, wie sie es zu Hau­se bekommt. Unter­stützt uns und die Maus wird es euch danken!

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by dirkstr

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