Wochenende eben — Entspannung zur Entladung und zurück

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Wochen­en­de heißt Ent­span­nung. Die all­ge­mei­ne Reiz­flut nimmt ab, die Stra­ßen­bah­nen fah­ren nur noch alle zwan­zig Minu­ten statt im Zehn­mi­nu­ten­takt. Selbst das Wet­ter schal­tet vom Regen um auf Son­nen­schein. Und das Inten­siv­kind, bei ihm heißt es nur Wet­ter­um­schwung und das ver­band sie wohl gleich mit einem epi­lep­ti­schen Anfall nach dem ande­ren. Aber viel­leicht war es auch die Ent­span­nung im Gehirn, Wochen­en­de eben, die gleich gesetzt wur­de mit Entladung.

Phy­si­ka­lisch ist da sicher­lich ein Zusam­men­hang, doch vom mensch­li­chen Gemüt aus­ge­hend und dem Gehirn. Es bedarf immer einer Grund­span­nung, selbst Freu­de wäre sonst nicht mög­lich. Doch wenn die Lady sich mal freut, dann hängt sie sofort drin im nächs­ten Krampf. Und Sams­tag­mit­tag mit­ten in der City, ein Klack, ein Anfall, eine Freu­de ein Anfall, wie­der ein Klack, unver­meid­lich zwi­schen den Mas­sen, der nächs­te Anfall folg­te mit Atem­pau­se und blut­lee­ren Lip­pen. Kei­ne fünf Minu­ten waren ohne und somit ging der Griff zum Ben­zo, dem Dia­ze­pam, auf lee­ren Magen und eine vier­tel Stun­de spä­ter schlief sie, den Nach­mit­tag, den Abend bis zum nächs­ten Mor­gen. Nicht ganz durch­gän­gig, aber fast. Das war dann ein Stück zuviel Ent­span­nung, auch nicht das, was man will. Wie gesagt, es bedarf immer einer Grund­span­nung, auch die, die uns wach hält.

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by dirkstr

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