2016 — Das Aus der unabhängigen Patientenberatung

Die Unab­hängige Patien­ten­ber­atung Deutsch­land (UPD) wird, so die aktuellen News, 2016 nicht mehr finanziert wer­den von den geset­zlichen Krankenkassen. Damit ste­ht die UPD vor dem Aus. Stattdessen soll das Call-Cen­ter San­var­tis diese Beratung übernehmen. Laut ein­er Peti­tion bei Change.org ist damit eine unab­hängige Beratung der Patien­ten vor­bei, denn San­var­tis arbeit­et schon „reg­ulär“ als Call-Cen­ter für die Krankenkassen und der Pharmaindustrie.

Wer gegen diese Entschei­dung sein Veto ein­le­gen will, sollte die Peti­tion unter­stützen. Ein Veto gegen diese Entschei­dung ist nötig, denn die Voraus­set­zung für eine gute Beratung ist die Unab­hängigkeit von Leis­tungsträgern und Leistungserbringern.

Unabhängige Beratung

Es ist notwendig von den Leis­tungsträgern, wie die Krankenkassen, und den Leis­tungser­bringern, wie zum Beispiel Pflege­di­en­ste oder San­ität­shäuser, unab­hängig zu berat­en. Denn die wirtschaftlichen und poli­tis­chen Inter­essen der Träger kann in die Beratung einfließen.

Ein Beispiel wäre die Windelver­sorgung. Die Krankenkasse ist an min­i­male Kosten inter­essiert bei der Inkon­ti­nenz-Ver­sorgung. Damit wäre die Frage, ob sie auch in der Beratung erk­lärt, es ist bei den Inkon­ti­nen­zpro­duk­te auf Qual­ität zu acht­en, wie diese aussieht, und es gibt keine täglichen Min­dest­men­gen (Sach­leis­tung­sprinzip).

Alternativen der Beratung

Auch schon vor der UPD gab es unab­hängige Beratun­gen. Zum Beispiel über die Sozialver­bände oder den Selb­sthil­fe­grup­pen wie auch die Foren im Netz. Doch zeigen diese Beratun­gen schnell Gren­zen, da das Feld um die Leis­tun­gen der Kranken- und Pflegekassen sehr bre­it ist. Zum einen mag diese Bre­ite eine einzelne Per­son nicht voll­ständig zu überblick­en und zum anderen ändern sich beste­hende Verord­nung, Richtlin­ien und Geset­ze sehr schnell. Die bera­tende Per­son muss sich „ständig“ schulen über die Neuerungen.

Ich habe jet­zt keinen Ein­blick in die UPD, doch sehe ich eine solche Struk­tur als Voraus­set­zung, um eine gute Qual­ität in der Beratung zu erre­ichen. Es kann ein bre­ites Wis­sen hin­ter­legt wer­den in Daten­banken und Einzelne kön­nen sich in The­men spezial­isieren. Diese Berater/Innen wer­den dann angefragt.

Die Beratung & Unsicherheit

Auch mit ein­er UPD muss einem bewusst sein, es gibt keine voll­ständi­ge Beratung. Oder anders gesagt, eine Beratung erset­zt keine Rechtssicher­heit, so gut sie sein mag. Auch wenn ich mich als Patient gegenüber mein­er Ver­sicherung im Recht sehe, aber diese bleibt „stur“ mit ihrer Entschei­dung, dann kann das Recht nur über die Rechtsmit­tel (Gericht) fest­gestellt werden.

Wir als Fam­i­lie haben viele Beratun­gen hin­ter uns und lern­ten, dass die eine oder andere Infor­ma­tion ver­al­tet oder unbrauch­bar war. Ich ver­suche deshalb die erhal­te­nen Infos zu prüfen. Die Selb­sthil­fe­foren wie REHAkids waren dabei eine bedeu­tende Stütze.

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