Ein halbes Jahr ist nun rum, ohne dass die Lady das nächtliche Innenleben der Klinik erfahren musste. Doch sollte es nur bei einem halben Jahr bleiben, denn gestern ging es mit den Hilfen des Rettungswesens ab in die Klinik. Hyperventilation, Epilepsie waren die Diagnosen und heute gegen Mittag ging es wieder raus, zurück in die eigenen vier Wände. Intermezzo für ein Intensivkind, um ihrer Intensivstation in der Klinik zu zeigen: “He, mich gibt es auch noch!”
Doch wenn das Zwischenspiel so kurz war, war es denn von Nöten? Die Antwortet lautet ein eindeutiges “Ja!” Ihr gestriger Kampf, ihre schnelle Atmung, womit sie es schaffte, trotz normaler Kanüle, eine Stimme zu bilden und zu schreien. Jedes Zucken und es kam immer wieder ein Zucken, verursachtes ein neuen Schmerz, ein neues Schreien. An Ruhe war nicht mehr zu denken, trotz ihrer “Standardmedikamente” gegen die Unruhe und Schmerzen. Es blieb nur der Weg in die Klinik, auf dem sie dann einschlief mit der Chemie im Blut gegen akute epileptische Anfälle. Auf der sie dann die Nacht dort durchschlief und uns heute Morgen begrüßte, als sei nichts gewesen. Vielleicht wollte sie aber auch mal mit blauem Licht und den Klängen von Sirenen zur Ruhe finden, statt immer nur das Meeresrauschen aus dem Akustikei im Bett. Wir werden es nie erfahren und hoffen nur, eine Wiederholung bleibt uns erspart.