Der Dank zu Diensten

D

Bin ich etwa unfreund­lich? Zumin­dest bin ich nicht nur mit Froh­sinn aus­ge­stat­tet und es fehlt mir, man möge mir ver­zei­hen, die Gabe an “unend­li­cher” Demut, oder, na sagen wir es anders,ich bin kein auf ewig dem ande­ren dan­ken­der Mensch, womit ich gleich zu des­sen Die­ner wer­de, ins­be­son­de­re dem, den ich nicht um sei­nen Dienst gebe­ten habe. Doch so man­cher von die­sen Mit­bür­gern, wie heu­te ein knapp sech­zig­jäh­ri­ger Mann, war wohl eher der Auf­fas­sung, ich hät­te mich bei ihm bedan­ken müs­sen, lautstark.

War­um? Nun, wir, das Kin­de im Bug­gy und ich, waren auf dem Weg zum Super­markt und kamen an den Hin­ter­ein­gang, wo gleich­zei­tig die­ser Herr her­aus kam. Er hielt die Tür auf, wobei ich den Bug­gy dreh­te, um ihn durch die­se zu zie­hen. Als ich die Tür fass­te, ließ er sofort los und ging zehn Meter sei­ner Wege und plärr­te dann “Dan­ke” ohne sich umzu­dre­hen. Ich erwi­der­te, lei­se, sei­nen Dank mit Dank. 

Unfreund­lich­keit, nun er sah nicht sym­pa­thisch aus, lächel­te nicht, viel­leicht war ihm die Tür eine Last oder das War­ten, bis ich den Bug­gy gedreht hat­te. Doch bit­te, ich bat ihn nicht dar­um und viel­leicht wäre er an sich auch nicht mit Wort “Dan­ke” zufrie­den gewe­sen. Er hät­te so getan, doch viel­leicht ist es da eher wie mit den Schei­ben­put­zern an der Ampel­kreu­zung. Es ist rot, sie stür­men dein Auto, besprit­zen dei­ne Front­schei­be mit Was­ser, wischen drü­ber, rei­ni­gen das Glas von toten Insek­ten, als wenn du es an der nächs­ten Tan­ke nicht sel­ber könn­test. Und dann rei­chen sie dir die Hand hin. Ein Dan­ke, das reicht nicht. Da musst du schon dei­nen Euro bereit­le­gen, auch wenn du vor­her um den Dienst nicht gebe­ten hat­test. So ist der Dank und am Ende ärgerst du dich noch, war­um sie schon wie­der ver­ges­sen haben über die Schein­wer­fer zu wischen. 

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by dirkstr

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