Sonntag, die Brötchen sind noch nicht im Backofen. Doch werden dort auch keine ihren Platz zum bräunen finden, denn es fehlt einfach an den Dingen, die ein Brötchen entstehen lassen können. Sonntags um sieben morgens, die Schwester vom Pflegedienst entlassen und die Lady begrüßt. Sie liegt vergnügt in ihrem Bett als gäbe es kein Gestern, ein Tag, an dem ihre Epilepsie den Tagesablauf bestimmt hat und einen in die Wohnung einschloss.
Dann stellt noch die Weltmeisterschaft die Forderung auf, man muss jedes Spiel sehen. Sehen ist hierbei das richtige Wort, denn es fehlt das Hören, das Spiel als Reportage im Radio. Warum gibt es dies nicht mehr? Man legt sich in die Sonne oder sitzt hinter der Gartenlaube, man macht die Augen zu und lauscht dem beschriebenen Verfolgungswahn von 22 Spielern hinter einer einem Ball. Was heißt, die Epilepsie bestimmt den Tagesablauf? Mehrere einzelne Anfälle hinter einander über den Tag, wo ein jeder auch ihren Willen zur Atemtätigkeit aussetzte. Therapeutische Betätigungen wie Vojta kann man gleich vergessen und dann hat sie, die Madame, auch keine Lust und Kraft für länger, mehr als eine halbe Stunde, ohne die Beatmungsmaschine zu sein. Denn Weg nach draußen, raus aus der Wohnung, verlegt man auf morgen, in der Hoffnung, die Serie der Anfälle, die Anfälle an sich haben ein Ende, was sich aber auch am Nachmittag nach der Gabe von Diazepam schon zeigte. Doch am Nachmittag, wie gesagt, da beginnt die Fußball-WM und will man nicht nur das Ergebnis erfahren …