Gestern vor einem Jahr waren wir schon für zwei Tage zu Hause, mit einer geschädigten Lunge und Sauerstoff über 1 bis 2 Liter in der Minute, doch dann ging es an diesem Tag mit dem Krankentransport gegen Mittag wieder zurück in die Klinik. Atemnot und eine Unruhe, ein innerer Kampf hatte die Lady zu Hause nie zur Ruhe bringen können. Die Nächte waren mit zu wenig Schlaf gefüllt, der einzige Tag mit viel Leid und doch war sie einmal, bevor der Transport kam in die Klinik, auf ihrem Lagerungskeil ruhig und zufrieden. Sie lag am Fenster und die Sonne schien ihr ins Gesicht. Sie brachte die Ruhe.
Vor einem Jahr dann in den Morgenstunden wurde die Madame zum zweiten mal intubiert. Am Abend davor ging ihr Weg zum dritten mal auf die Intensivstation. Am Abend war für Kinderkrankenpflegerin klar, ohne die betäubende Kraft der Chemie findet sie nicht zur Ruhe und gegen Morgen hatte sie wegen ihrer schlechten Atmung so viel Kohlendioxid im Blut angereichert, wodurch ihr Überleben fraglich wurde in den nächsten Stunde ohne Beatmung. Gegen sieben Uhr in der früh dann wurde sie in den Schlaf gelegt und kurz darauf maschinell beatmet. Seit dem braucht sie mindestens 12 Stunden am Tag die Maschine. 365 Tage invasive Beatmung, die Hälfte der Zeit davon außerklinisch zu Hause.