Im Netz rufen einige zur Teilnahme am Inklusionskongress auf und ich erlebe bei Linn wieder: Von Inklusion sind wir weit entfernt, auch wenn sie eine reguläre Schule besucht. Es ist keine Inklusion, wenn die „Grundbedingungen“ wie Schulbegleitung und sonderpädagogische Förderung nicht hergestellt sind wie es Linn bedarf. Zumindest nach unserer Sicht: Sprich, wir erfahren bei Linn über Zeiten von Leerlauf, Zeiten, wo die pädagogischen Kräfte mit anderen Schülern oder Dingen beschäftigt sind als bei Linn, obwohl die Zeit ihr gilt.
Dann frage ich mich, was wäre, wenn Linn ohne ihre Pflegefachkräfte in die Schule gehen würde. Würden sie dann in diesen Zeiten einfach stehen, allein gelassen werden. Dies ohne Ansprache.
Um dieses Problem zu lösen, haben wir ein paar Tage vor Weihnachten, also im Dezember, zusätzliche Stunden für die Schulbegleitung beantragt. Wenn Inklusion wäre, müsste ich dies überhaupt machen? Nein, denn dann würde ja Linn den Bedarf bekommen, den sie braucht, damit sie eine angemessen Schulbildung erhält und sie am Unterricht, dem Schulleben teilhaben kann. So verstehe ich ein Grundelement bei Inklusion.
Ich fragte die letzten Tage den Bearbeitungsstand für den Antrag vom Dezember bei der Stadt, dem Integrationsamt an. Die Antwort kam heute per Mail: Im März wird dann, so verstehe ich es, der Bedarf geprüft. Also gut ein viertel Jahr nach dem Antrag.
Somit gilt: Bis dahin wird sich wohl an dem Missstand nichts ändern. Somit gilt, es fehlt an Mitteln für eine eine angemessene Schulbildung und damit kann ich auch nicht von einer gelingenden Integration sprechen. Und wer es weiß, wenn nicht mal Integration gelingt, wird Inklusion keine Basis haben.
Jetzt gilt es zu überlegen, wie es weiter geht. Immerhin hat sie eine Schulpflicht. Oder habe ich zu hohe Erwartungen an die Integration, was die Integration von Schülern mit hohen Förder- und Pflegebedarf betrifft?