Im März soll es ins Kinderhospiz St. Nikolaus im Allgäugehen — nicht dass uns die Reisewut gepackt hätte, nein, dem ist nicht so. Ein Grund ist, dass zu dieser Zeit eine Veranstaltung zu der Erkrankung vom Intensivkind stattfindet: ein kleines PCH 2 — Symposium, wenn man es so betiteln darf. Experten, wie zum Beispiel aus der Humangenetik oder der Neuropädiatrie, werden kommen und andere Familien mit ihren daran lebenslimitiert erkrankten Kindern.Ein zweiter Grund, eben der Hauptgrund, ist aber die Entlastung und Stabilisierung, warum wir ins Kinderhospiz fahren. Auch oder eben weil die Infekte im Winter uns ganz schön an den Kräften gezehrt haben, mal in der Kurzfassung. Und dafür haben wir, wie üblich, die “geliebte” Hospizpflege beantragt, welche natürlich abgelehnt wurde letzte Woche von der Krankenkasse, die BKK für Heilberufe. Mit der Grund war, wie auch sonst, ein MDK-Gutachten. Doch liegt mir dieses noch nicht vor. Dabei hat zum gleichen Zeitpunkt der Ablehnung, um den Tag der Kinderhospizarbeit herum, gerade die Politik vom Bundestag sich zum Thema “Kinderhospize” zu Wort gemeldet. Einmal die Kinderkommission und zum anderen die Ministerin für Gesundheit, Frau Ulla Schmidt.
Die Kinderkommission wies darauf hin, dass eben die besonderen Belange von Kindern zu berücksichtigen seien. Dies sei festgelegt worden. Etwas, was wir mit der Ablehnung der Hospizpflege eben nicht als berücksichtigt sehen. Die Vorsitzende der Kommission, Frau Ekin Deligöz, sagte dazu:
„Ein Kind ist nicht bloß ein kleiner Erwachsener. Kinder haben besondere Bedürfnisse in der palliativen Pflege und Betreuung. Die gesetzlichen Vorgaben müssen schnellstmöglich umgesetzt werden, damit die Lebensqualität von sterbenden Kindern und ihrer Familien verbessert wird“. aus (Link defekt: www.ekin-deligoez.de/pressemitteilungen/pressedetail/archive/2009/februar/09/gesetzliche_verbesserungen_fuer_kinderhospize_und_in_der_palliativ_betreuung_von_familien_umgehend_u/?cHash=a14a0db1cd abgerufen: 15.7.12 )
Frau Ulla Schmidt geht im epd-sozial Nr. 7 vom 13. 02. 2009 (“Das hat mit Humanität zu tun”) auf die finanzielle Seite ein und erklärte:
“Eine vernünftige Finanzierung der Kinderhospize und der Arbeit, die dort geleistet wird, ist nicht das, was die Kranken- und Pflegekassen in finanzielle Nöte bringt.” aus ( Link defekt: www.epd.de/sozial/sozial_index_62162.html abgerufen 15.7.12 )
Eine Aussage, die wir bei unserer Lady mathematisch sogar belegen können. Mit dem jetzigen Satz der Hospizpflege für Kinderhospize plus dem Satz der Pflegekasse, da spart die Krankenkasse mit einem Aufenthalt im Kinderhospiz. Der Grund ist der tägliche Bedarf am Kinderkrankenpflegedienst und das Pflegegeld. Doch sei angefügt, bei der Aussage geht es auch mit um den jetzigen Tagessatz für die Kranken- und Pflegekassen im stationären Kinderhospiz. Durch den “schlechten” Tagessatz bräuchten die Kinderhospize hohe Spendeneinnahmen. Daneben sind auch die Kosten für die Begleitung der Angehörigen nicht gedeckt.
Deutliche Worte findet Frau Schmidt zu der Gesamtsituation der Finanzierung Seitens der Krankenkassen, also auch der ambulanten Versorgung, wo geltendes Recht nicht umgesetzt sei:
“Ob eine Krankenkasse gute Leistungen erbringe, sehe man vielmehr daran, wie sie mit den Schwächsten umgehe: ‘Was tut meine Kasse für chronisch Kranke? Was tut sie, um sterbende Menschen gut zu versorgen?’ ” siehe ebd.
Weiterführend oder siehe auch: http://www.bundesverband-kinderhospiz.de/