Mehr Pflegegeld — weniger Pflegegeld

In der let­zten Pflegere­form zum 1.1.2015 wurde auch das Pflegegeld erhöht. Wer aber über das Pflegegeld seine Pflege von einem Pflege­di­enst empfängt, wird in eini­gen Gebi­eten Deutsch­lands erfahren haben: Die Preise der Pflegean­bi­eter haben sich mehr erhöht als das Pflegegeld:

“Berech­nun­gen des PKV-Ver­bands zufolge sind die Pflegekosten im Schnitt um 107 Euro gestiegen, die Leis­tun­gen in der Pflegestufe 3 haben sich um 62 Euro erhöht.” aus: NRW hat die teuer­sten Pflege­heime. https://www.station24.de/news/-/content/detail/11806502 Abruf: 15.4.15

Bei uns, also beim Inten­sivkind, ist der Stun­den­satz für die Grundpflege um gute 15% gestiegen. Die Leis­tun­gen der Pflegekasse haben sich, wie bekan­nt, nur bis zu 4%1 erhöht. Die Leis­tun­gen für wohn­raumverbessernde Maß­nah­men und den monatlichen Betrag für Pflege­hil­f­s­mit­tel zum Ver­brauch mal ausgenommen.

Dem Pflegebedürfti­gen bleibt also weniger für den Einkauf von Leis­tun­gen der Pflege­di­en­ste oder anders, die / der Pflegeempfän­gerIn hat noch mal Glück gehabt. Gebe es keine Erhöhung des Pflegegeldes, dann müsste sie / er noch mehr selb­st aus der eige­nen Tasche finanzieren (oder die Kom­mune bei Hil­fe zur Pflege). Denn die Preisan­pas­sung bei den Pflege­di­en­sten musste kom­men wegen dem Min­dest­lohn, wegen laufend­en Preisan­pas­sun­gen im Jahre 2014 zwis­chen den Pflegekassen und den Pflege­di­en­sten z.B. in Bay­ern. Sie war absehbar.

Und diese Preisan­pas­sun­gen sind wichtig, um Pflege­fachkräfte entsprechend ihrer Leis­tung ent­lohnen zu kön­nen, um gestiegene Kosten wie beim Ben­zin aus­gle­ichen zu kön­nen. Ich frage mich, wenn solche Preis­er­höhun­gen abse­hbar waren, warum gab es keine bessere Anpas­sung des Pflegegeldes?

  1. http://www.dak.de/dak/leistungen/Pflegereform_2015-1092594.html

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