Mit dem Intensivkind auf die Kur gehen

Mit dem Inten­sivkind zur Kur fahren — ein Gedanke, den ich in unseren gesamten Leben­zeit vom der Madame nicht weit­er bedacht hat­te. Es scheint / schien mir zu aus­sicht­s­los. Das The­ma wurde von mir ver­drängt, das The­ma wurde für mich ein Tabu. Ein schw­er­stpflegebedürftiges Kind und eine Kur ist No Go, es ist wie Inten­sivkind und wir fahren alle vier zum Urlaub ins Aus­land, No Go.

Es ist nett zu lesen, dass es eine Ini­tia­tive gibt, die eine Kur zusam­men mit einem Inten­sivkind wahr wer­den lassen möchte. 
Auf rehakids.de wurde vor kurzem ein Beitrag von der Region­allei­t­erin der Inten­sivkinder zuhause e.V. Rhein-Main ges­tartet. Danke für diesen Schritt und ich wün­sche viel Erfolg!

Und was benöti­gen wir, wenn ein­er von uns mit dem Inten­sivkind zur Kur fahren würde. Kurz gesagt, den gle­ichen Umfang wie beim Kinder­hos­piza­ufen­thalt:
- eine (fast) 24-Stündi­ge pflegerische Betreu­ung (täglich) des Inten­sivkindes; eine Vari­ante wäre es über den häus­lichen Kinderkrankenpflege­di­enst abdeck­en zu lassen.
- fährt Pflege­di­enst mit, so muss dies finanzier­bar sein für uns oder finanziert wer­den
- ein Zim­mer für das Inten­sivkind, ein Zim­mer für die Eltern und, wenn Pflege­di­enst mit fährt, Unterkun­ft für die Pflege­fachkräfte
- Hin- und Rück­fahrt über einen Behin­der­ten­trans­port; es reicht sitzend sowie die Absicherung der Fahrtkosten für den Pflege­di­enst
- bar­ri­ere­freie Zugänge zum Haus, im Haus oder anders gesagt, das Haus, die Räume soll­ten behin­derten­gerecht sein
- geräu­miges Pflegez­im­mer mit Pflege­bett inklu­sive Schutzgit­ter, einen stand­sicheren großen Bett­tisch, ein Infu­sion­sstän­der; am besten ein Gerätetisch für Beat­mung; Steck­dosen am Pflege­bett; behin­derten­gerechte Dusche; Platz für den Roll­stuhl im Zim­mer; Stau­raum für die Pflege­hil­f­s­mit­tel und den Ver­brauchs­ma­te­ri­alien wie Absaugka­theter, Son­den­nahrungs­sets etc.
- eine Waschmas­chine bzw. den Zugriff darauf

Jet­zt habe ich schon ein Teil der Fra­gen aus dem Post­ing beant­wortet, somit muss ich auch sagen: Was schreckt mich ab mit dem Inten­sivkind zur Kur zu fahren.
- keine Kosten­klärung der Mit­nahme des Kinderkrankenpflege­di­en­stes
- eine Mit­nahme von Pflege­fachkräften ist nicht möglich, weil die Kurein­rich­tung zu weit weg ist oder es find­en sich nicht genü­gend Pflege­fachkräfte, die mit fahren kön­nen / wollen
- Ist das Betreu­ungsange­bot der Kur auf schw­er­st­mehrfach behin­derte Kinder aus­gelegt?
- ein “kom­pe­ten­ter” Kinder­arzt in der Nähe

Der Rest, es würde sich “irgend­wie” find­en und eine Pack­liste, was das Inten­sivkind braucht, ist im Smart­phone gespeichert. 

Ein Gedanke: Falls der eigene Kinderkrankenpflege­di­enst nicht mit fahren kann, so kön­nte alter­na­tiv ein dort ansäs­si­gen Pflege­di­enst die Pflege übernehmen. Das heißt, wir müssten hof­fen, dass der dor­tige (Kinderkranken-)Pflegedienst gut qual­i­fiziertes Per­son­al hat und möglichst ein kleines Team stellt für diesen Ein­satz. Ich hätte keine Lust, häu­fig wieder­holend neue Pflege­fachkräfte in die Pflege vom Intenivkind einzuweisen für kurze Zeit. Bei dem Prozess wäre ein “Case­m­an­ag­er” der Kurklinik gefragt, die “richti­gen” Dien­ste her­aus zu fil­tern. Ob diese Idee prak­tisch umge­set­zt wer­den kann in Zeit­en des Pflegenot­standes — da wird der Kurter­min abhängig von den Kapaz­itäten des gewählten Pflegedienstes.

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