Orthopädie, Wertschätzung und Rollstuhl

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Puppe tracheotomiertDie­se Woche hat­te unser Inten­siv­kind sei­nen Ter­min beim Ortho­pä­den. Die ers­te Reak­ti­on des Arz­tes war eine sehr posi­ti­ve Aus­sa­ge: Im Roll­stuhl sitzt die Madame gut. Ja, da könn­te ich mei­nen, die lan­ge Bau­zeit vom Roll­stuhl. 1

Nein, die­se Zeit hat sich nicht gelohnt. Denn es zeig­te sich deut­lich bei der fol­gen­den ärzt­li­chen Unter­su­chung die Ver­schlech­te­rung der Sko­lio­se. Als eine mög­li­che Ursa­che sehen wir die lan­ge War­te­zeit auf den Roll­stuhl, da in die­ser Zeit sie kei­ne gute Sitz­ver­sor­gung hat­te. Das Inten­siv­kind muss gut geführt beim Sit­zen, da sie nicht selbst­stän­dig sit­zen kann. Ansons­ten sackt ihr Ober­kör­per zusammen.

Ein Lob vom Arzt ging auch an uns Eltern, wie wir dies alles meis­tern mit dem Inten­siv­kind. Eine Wert­schät­zung, sie kommt vor, aber wir erle­ben sie sel­ten aus­ge­spro­chen. Es fällt mir schwer, die­se anzu­neh­men und schnell ver­wei­se ich auf unse­re Hil­fen wie der Pfle­ge­dienst, die hel­fen­de Hän­de in der Schu­le oder der Fami­lie (und all die ande­ren). Denen gehört unser Dank, denn ohne die­se wür­den wir die Belas­tun­gen der Pfle­ge, die Kri­sen und die­se spe­zi­el­le Lebens­si­tua­ti­on nicht meis­tern und auch nicht die schö­nen, klei­nen Momen­te mit dem Inten­siv­kind erken­nen und genießen.

Mir zeigt die­se Wert­schät­zung wie­der auf, wie frus­trie­rend es sein kann, wenn ein/​e Ärztin/​Arzt (oder ande­re Sozi­al- und Heil­be­ruf­le­rIn­nen), auf Fami­li­en trifft, bei dem die schwer-/be­hin­der­ten Kin­der schlecht ver­sorgt sind und die­ser Zustand sich nicht bes­sert. Sei es, weil die Eltern die Not­wen­dig­keit der benö­tig­ten Maß­nah­men /​The­ra­pien nicht ver­ste­hen oder weil sie kei­ne Kraft haben, die­se not­wen­di­gen Din­ge umzusetzen.

  1. 1 Das Leid um den Rollstuhl

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by dirkstr

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