Seit dem ersten Wintereinbruch zeigt sich die Epilepsie mal wieder in ihrer ganzen Breite bei der Madame. Sie ist, wie man es im „Internetjargon“ auch sagen kann: online. Medikamente, die die Epilepsie unterbinden sollen, setzen sie scheinbar nur in den Zustand offline, wenn es klappt. Was mehr oder weniger heißt, im Gehirn arbeitet sie noch, bloß nach außen hin herrscht immer mal Stille. Zumindest könnten wir mit diesem Bild so diese Epilepsie verstehen lernen. Wie lebt man damit? Man gewöhnt sich dran, so hatte ich es heute am Telefon gesagt. Aber auch nur bis zu einer gewissen Grenze, die Angst bedeutet. Denn gerade jetzt, wenn Sie auf jedem einzigen Klacks, dem leisesten schnalzenden Geräusch in einen epileptischen Anfall getriggert wird und dann darin länger verharrt, so fühlt man sich selbst unwohl damit. Insbesondere wenn man zu „Stoßzeiten“ innerhalb von fünf Minuten einen zweiten Anfall auslöst, bloß weil man mit dem Kinde redet oder, ganz banal ausgedrückt, sie pflegt. Ein Klack macht die Absaugmaschine, ein Ratsch beim Katheter heraus holen aus der Packung, ein Klack beim Wechsel des Systems für die Nahrungspumpe. Jedesmal ein Anfall.
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