Ein Jahr Schule; integrativ

Das Schul­jahr ist zu Ende, fast, jet­zt geht es ab in die Ferien und ich bin sprach­los. Ein Jahr, was ich nie erwartet hätte, unser Inten­sivkind mit­ten im nor­malen Schulleben. Sie wurde von der Klasse angenom­men, sie wurde besucht, musste sich (über uns) ins Fre­un­de­buch verewigen, gemein­same Geburtstage …

Und sie hat es genossen, sie mag und braucht das Mitre­den mit dem Step by Step (dort Step­pi genan­nt), sie hört sich mehrfach zuhause an, was ihre Mitschüler/-innen mit­tags drauf sprachen, sie lau­tiert im Unter­richt, als rede sie mit …

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Behindertes Kind: Leben Im Spiegel der Anderen

Die Geschicht­en der Anderen, wie diese bei Spiegel-Online, haften öfters mal auf mein­er  Todo-Liste. Ich solle sie lesen und doch scheit­ere ich immer wieder mit den Start. Die ersten Zeilen ange­le­sen und dann quäle ich mich durch den Text. Das Schwere: Es sind die Par­al­le­len, die Hoff­nung oder das Scheit­ern und:

“Seit Julian so krank ist, bin ich immer unruhig. Jet­zt über­lege ich ständig, was alles schief gehen kön­nte“ aus: Immer unter Strom. Leben mit einem behin­derten Kind. http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,640169,00.html: 05.08.09

 

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Frist zur Abtreibung — Leben mit behindertem Kind

 “Nur wenn das Leben mit einem behin­derten Kind leichter ist, wer­den sich Eltern öfter dafür entschei­den. Und selb­st dann bleibt eine Gesellschaft, die Autonomie und Gesund­heit als wichtig­ste Merk­male eines gelun­genen Lebens definiert, latent behin­derten­feindlich.” aus: Vernün­ftige Frist. sueddeutsche.de, 22.04.09

Einen tre­f­fend­eren Satz hätte man zum The­ma “Abtrei­bung eines behin­derten Kindes” bald nicht find­en kön­nen. In dem Artikel geht es um die kom­mende drei Tage Bedenkzeit für die Schwan­gere. Vor­weg meint der Autor, die Zahl der Spätab­trei­bun­gen wird durch die neue “Frist” nicht sinken. Dies denke ich auch. Das obere Zitat selb­st ste­ht als Fol­gerung des fol­gen­den Satzes:

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Vom Zeugen bis es groß ist

Der Wille zum gesun­den Kind — da gibt es die richti­gen Vit­a­mine zu nehmen, den Alko­hol zu mei­den und die passende Musik zu hören. Ein Kind, das wird heute nicht mehr ein­fach so geboren, wie man es ver­meintlich zeugt. Da erlebt man es eher, dass das her­anwach­sende Wesen im Bauch zu einem Objekt wird, was sich mit dem Begriff Gesund­heit ist gle­ich Norm des Richti­gen und Leis­tungser­bringer reibt. Ist das Kind geboren und dabei knapp an der Ther­a­pie “Abtrei­bung” vor­bei geschlit­tert, hört schein­bar die Frage nicht auf: Hat es nicht doch irgen­deinen Defekt, was ihm (mir) das Leben schw­er machen wird? Etwas, was nicht ein­mal in der Lit­er­atur uner­wäh­nt bleibt:

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Behinderte Kind: Eingeschränkt im Leben?

“Seine Entwick­lung ist zwar gegenüber anderen Kindern gle­ichen Alters verzögert, seine Eltern sind bish­er nicht viel eingeschränk­ter als Eltern von gesun­den Kindern.” aus SZON: “Unter­suchung hält Schick­sal nicht auf” vom 05.01.2009.

Dieser Satz, in einem lesenswerten Artikel der Schwäbis­chen Zeitung, gibt mir sehr zu denken. Nun, ich ver­nahm öfters die Aus­sagen von Eltern mit behin­derten Kind, dass sie sich selb­st als behin­dert sehen. Sicher­lich, man erlebt im All­t­ag die fehlende Bar­ri­ere­frei­heit auf seine Weise, eben dass man mit dem Kind nicht über­all hin und nicht an vie­len Din­gen für ver­meintlich gesunde Kinder teil­haben kann. Dies begin­nt mit der Wahl des Kinder­gartens oder dem Spielplatz.

Aber ist man als Eltern wirk­lich eingeschränk­ter, wenn man ein behin­dertes Kind hat? Für die Eltern selb­st hat sich doch vom kör­per­lichen und geisti­gen, hofft man zumin­d­est, mit der Geburt oder dem Beginn der Erkrankung vom Kind in Rich­tung “eingeschränkt” nichts geän­dert. Sicher­lich, es ist etwas an dem Wort “eingeschränkt” dran, aber viel mag ich es ein­fach nicht, da es neg­a­tiv klingt, als würde man nur in einem schwarz-weiß Muster leben und ein Leben mit einem schw­er kranken oder behin­derten Kind wäre halt immer auf der schlecht­en, der schwarzen Seite. Ist es aber nicht. 

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Schwangerschafts(abbruch)-Tee für Werdende

Ich staunte nicht schlecht, als ich auf die Pack­ung vom Schwanger­schafts-Tee schaute. Er sei für die wer­dende Mut­ter, also nicht für die Frau, die schon Mut­ter ist. Nun gut, Pro­duk­te gibt es ja für fast alle Lebensla­gen. Dabei zählt meist weniger der Nutzen, son­dern viel mehr das Image, die “Philoso­phie”, die das Pro­dukt trans­portiert. Da Schwanger­schaft nicht immer gle­ich mit Glücks­ge­fühlen ver­bun­den wird, ins­beson­dere wenn das Wesen im Bauch nicht den Vorstel­lun­gen entspricht, bringt die Lebenslage eben auch Äng­ste und sog­ar Abwehr mit sich. Es, das Wer­dende, hat einen Makel, es sei später behin­dert, heißt es beim Frauenarzt.

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Epilepsie: Die Kobolde sind online

Seit dem ersten Win­tere­in­bruch zeigt sich die Epilep­sie mal wieder in ihrer ganzen Bre­ite bei der Madame. Sie ist, wie man es im „Inter­net­jar­gon“ auch sagen kann: online. Medika­mente, die die Epilep­sie unterbinden sollen, set­zen sie schein­bar nur in den Zus­tand offline, wenn es klappt. Was mehr oder weniger heißt, im Gehirn arbeit­et sie noch, bloß nach außen hin herrscht immer mal Stille. Zumin­d­est kön­nten wir mit diesem Bild so diese Epilep­sie ver­ste­hen ler­nen. Wie lebt man damit? Man gewöh­nt sich dran, so hat­te ich es heute am Tele­fon gesagt. Aber auch nur bis zu ein­er gewis­sen Gren­ze, die Angst bedeutet. Denn ger­ade jet­zt, wenn Sie auf jedem einzi­gen Klacks, dem leis­es­ten schnalzen­den Geräusch in einen epilep­tis­chen Anfall getrig­gert wird und dann darin länger ver­har­rt, so fühlt man sich selb­st unwohl damit. Ins­beson­dere wenn man zu „Stoßzeit­en“ inner­halb von fünf Minuten einen zweit­en Anfall aus­löst, bloß weil man mit dem Kinde redet oder, ganz banal aus­ge­drückt, sie pflegt. Ein Klack macht die Absaug­mas­chine, ein Ratsch beim Katheter her­aus holen aus der Pack­ung, ein Klack beim Wech­sel des Sys­tems für die Nahrungspumpe. Jedes­mal ein Anfall. 

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Sterbehilfe: Wie denkt der Arzt

Da wird sie wohl langsam salon­fähig, die Assis­tenz beim Suizid. Rund ein Drit­tel der Ärzte in Deutsch­land wür­den die Ster­be­hil­fe befür­worten, so eine Umfrage auf Spiegel.de. Nicht ganz ein­deutig ist, ob die Ärzte diese bei anderen oder nur bei sich befür­worten wür­den. Zumin­d­est wird mir bei diesem Ergeb­nis schon ein wenig mul­mig zu mute, was das Recht auf Ver­sorgung von schw­er Kranken ange­ht, wie eben auch unser­er Tochter.

Sicher­lich, jedes Ergeb­nis ein­er Umfrage ist auch davon abhängig, wie man die Fra­gen stellt. Und für mich gesellt sich dazu die Frage, ob die Befür­wor­tung der Ster­be­hil­fe nicht auch im Kon­text zu der erhöht­en Selb­st­mor­drate bei Medi­zin­ern ste­ht. Denn diese kann auch mit aufweisen, wie es um das Sin­ner­leben durch die Belas­tun­gen im Beruf ste­ht. Wird das Leben eines schw­er kranken Men­schen als nicht sin­nvoll selb­st erlebt, steigt sicher­lich schnell die Überzeu­gung auf: Warum dieser ganze Aufwand? 

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