Von den Hilfsmitteln zur Therapie

oder wie soll ich diesen Weg der Krankenkassen ver­ste­hen? Heute wan­derte auch bei uns die “Diskus­sion” ins Haus nur noch ein­mal die Woche Ergother­a­pie zu betreiben. Doch war dies nicht angetrieben wor­den von der Ther­a­peutin selb­st, son­dern von den “Ver­schreibern”. Dabei lernte ich, dass die Krankenkassen mas­siv das Bud­get bei den (Kinder-)Ärzten gekürzt haben für Ther­a­pi­en, wie die Ergo. Und dann liest man dabei in der großen elek­tro­n­is­chen Masse Inter­net: die Logopädie soll 2008 von den Kassen gar nicht mehr über­nom­men werden.

Da frage ich mich, wie krank muss eigentlich ein Men­sch sein, damit er über­haupt Ther­a­pie bekommt? Also ein Inten­sivKind mit Beat­mung ist es schein­bar nicht, wenn wir nur noch ein­mal Ergo bekom­men dür­fen. Die Kassen und die Gestal­ter des Gesund­heitswe­sen ken­nen schein­bar nur die Turn­schwest­er (früher der Volksmund für Phys­io­ther­a­peutin) zur fröh­lichen Gym­nas­tik in der Kur. Was hat das mit Hil­f­s­mit­teln zu tun: Na hier wird, kurz gesagt, ein­fach die Ablehnung­sprax­is von Hil­f­s­mit­teln auf Ther­a­pi­en ausgedehnt.

Was ist die Kon­se­quenz: Jet­zt muss man die Ther­a­pi­en ein­kla­gen, wie die Hil­f­s­mit­tel, was ein kranker und/oder behin­dertet Men­sch eigentlich ohne Diskus­sion erhal­ten sollte, um seine Lei­den zu lin­dern und auch um vorzubeu­gen vor weit­eren gesund­heitlichen Prob­le­men, und was mit am wichtig­sten ist, um für eine gute Selb­sständigkeit und Inte­gra­tion zu sor­gen im öffentlichen Leben. Neben­bei sparen die Ther­a­pi­en Geld, da Fol­geerkrankung gelin­dert, gar ver­hin­dert wer­den kön­nen. Doch ken­nt man das Wort Pro­phy­laxe in der Bun­desre­pu­lik schein­bar nur bei den Zah­närzten, da dort die Fol­gekosten deut­lich sind. In eini­gen Bun­deslän­der muss man näm­lich jet­zt schon die Ther­a­pi­en ein­kla­gen, da dort nur noch alle 2 Wochen Ergo bezahlt wird. Anscheinend hat das Gesund­heitswe­sen eine zu enge Beziehung zum Bil­dungswe­sen, wo die großen Schulk­lassen mit Garantie einen schlecht­en Bil­dungs­stand erzeu­gen, wie halt dann ein zu wenig an Ther­a­pie einen schlecht­en Gesund­heiszu­s­tand bei den Men­schen erzeugt. Man kön­nte meinen, die Entschei­der in diesem Bere­ich ler­nen das erst dann, wenn sie nach einem Schla­gan­fall merken, wie wichtig doch die Ergother­a­peuten, die Logopä­den etc. sind für ihre Gene­sung und Reha­bil­i­ta­tion. Doch dann ist es zu spät.

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