Erstmal müsste heraus gefiltert werden, ab wann wir ein Gesicht als “wildfremd” erfahren. Ist es das ungewohnte Gesicht eines Menschen vom anderen Erdteil oder sind es die Gesichter der anderen “Allbewohner” aus den Science-Fiction-Serien.
Dann kommt die Frage zwei: Was ist schön, ab wann finden wir an einem Gesicht gefallen, also ob es uns anspricht, es anziehend, nett ist und alles dreht sich dabei um unser Schönheitsideal. Diese Frage, auch in dem Punkt Gesicht, dürfte wohl ausreichend untersucht worden sein von der Wissenschaft.
Punkt drei wäre: Wie lange braucht es, bis sich die meisten von uns an etwas hässlichen oder fremdes gewöhnt haben, so dass man es sogar mit etwas sehr positiven und angenehmen verbinden.
Dann wird dies alles, rein wissenschaftlich natürlich, mit einander vermengt, verknüpft, verbunden und vielleicht, ja vielleicht bekommt man eine Lösung.
Ich persönlich würde die Frage subjektiviert stellen: Wie lange brauch ich, um mich in ein wildfremdes Gesicht zu verlieben?
Nun, wenn ein Gesicht wildfremd ist, dann dürfte ich nichts wieder erkennen, was ich schon von anderen Gesichtern her kenne, weder negatives (hässliches, abstoßendes) noch positives (liebevolles, harmonisches). Ich sehe in das mir fremde Gesicht und wenn es dann mit Leben gefüllt wird, die Züge der Muskeln oder der Blick mir immer vertrauter werden, dann, ja, dann gewöhne ich mich daran und vielleicht, ja vielleicht verliebe ich mich auch darin. Und das Verliebtsein ist bekanntlich eng mit dem Schön verknüpft, schließlich ist ja das Schön, was wir bewundernd, von dem wir uns angezogen fühlen, was uns einfach betört.
Wie lang das nun dauert? Keine Ahnung, wie es eben beim Verlieben so ist. Manchmal geschieht es plötzlich und im anderen Fall dauert es Jahre, eh man es merkt.