Es gibt schon Fragen, da … also mal ganz im Ernst: Kann man von Windeln abhängig werden? Ich würde dem glatt ein Nein geben. Zumindest sehe ich eine körperliche Abhängigkeit als ausgeschlossen. Dem Körper ist es schlicht weg egal, ob eine Windel um die Genitalien drum ist oder nicht. Er, der Körper mal getrennt vom menschlichen Intellekt, empfindet nur sein Bedürfnis sich entleeren zu müssen und versucht dieses dann auszuführen, egal wo und wann. Erst mit unserem „Kopf“ können wir uns eine so genannte „Sauberkeit“ anerziehen. Ob wir es müssen, sollten und welche Gründe es uns gebieten, spielt sicherlich eine wichtige Rolle dabei. Würden wir uns die Kontinenz, das Kontrollieren des Harndrangs oder Stuhlgangs, nicht antrainieren, so würde der Körper sich eben dort entleeren … Lassen wir das.
Seelisch, so lernt man, da kann man von ganz banalen Dingen abhängig werden. Also wäre eine psychische Abhängigkeit von auffangenden Inkontinenz-Produkten sicherlich auch möglich. Wobei das Windeltragen wohl für die meisten Mitmenschen etwas sehr unangenehmes ist, bei dem man sogar wegen der Vorurteile Gefahr läuft, kommt es heraus, gesellschaftlich herab gestuft zu werden.
Nicht umsonst wird versucht, die medizinischen Hilfen bei Inkontinenz möglichst diskret zu gestalten. Es ist an sich für die Betroffenen häufig schon eine starke Last im Alltag, nicht mehr ihren Harndrang kontrollieren zu können. Zum Beispiel kann dies die Mobilität einschränken oder man fühlt sich ständig unsauber. Und dabei hofft man immer, dass die Produkte auch wirklich dicht halten und geruchlos bleiben. Etwas, was, wenn die Qualität nicht stimmt, zu einem Problem werden kann und auch ein Problem ist bei billigen Produkten, wie ich letztens vernahm auf einer Veranstaltung zu der Ausschreibepraxis der Krankenkassen bei Hilfsmitteln. Dies gilt, insbesondere wenn die Krankenkassen nur noch die billigsten bezahlen. Qualität hat auch hier ihren Preis.