Schwangerschafts(abbruch)-Tee für Werdende

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Ich staun­te nicht schlecht, als ich auf die Packung vom Schwan­ger­schafts-Tee schau­te. Er sei für die wer­den­de Mut­ter, also nicht für die Frau, die schon Mut­ter ist. Nun gut, Pro­duk­te gibt es ja für fast alle Lebens­la­gen. Dabei zählt meist weni­ger der Nut­zen, son­dern viel mehr das Image, die “Phi­lo­so­phie”, die das Pro­dukt trans­por­tiert. Da Schwan­ger­schaft nicht immer gleich mit Glücks­ge­füh­len ver­bun­den wird, ins­be­son­de­re wenn das Wesen im Bauch nicht den Vor­stel­lun­gen ent­spricht, bringt die Lebens­la­ge eben auch Ängs­te und sogar Abwehr mit sich. Es, das Wer­den­de, hat einen Makel, es sei spä­ter behin­dert, heißt es beim Frauenarzt.

Nun, wenn es da den Tee für die wer­den­de Müt­ter gibt, hat dann die Dro­ge­rie oder das Reform­haus auch einen für nicht wer­den­de Müt­ter im Pro­gramm? Ein Schwan­ger­schafts­ab­bruch-Tee — nun ich möch­te es nicht so hart aus­drü­cken. Aber Kräu­ter gäbe es ja und es gibt eben auch den Fakt: Da hat man beim wer­den­den Kind einen Makel in der Fein­dia­gnos­tik gefun­den, der nicht zu einer Behin­de­rung führt, sprich, es ist kein Grund für eine Abtrei­bung, so mei­nen die Human­ge­ne­ti­ker. Aber Makel ist eben nicht gleich Traum­kind, nicht das, was man sich bei der “Zeu­gung” vor­ge­stellt hat. Also der idea­le Markt für den Tee, der einem zum Nein für das Kind ver­hilft, den Abbruch? Eine abwe­gi­ge Idee oder nur eine Markt­lü­cke, wenn man die Sta­tis­tik nimmt, wo nach sogar wer­den­de Kin­der mit harm­lo­ser Lip­pen-Kie­fer-Gau­men­spal­te oder über 90 % mit Down-Syn­drom abge­trie­ben werden?

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by dirkstr

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