Das Glück im Erdgeschoss

Ich dachte immer, die alten Fahrstüh­le wären die, welche gerne zwis­chen­durch ihren Dienst aufgeben. Woher diese fixe Idee kommt? Nun, da muss ich Ihnen eine Antwort schuldig bleiben, denn allein schon in einem alten Haus der Jenaer Uniklinik funk­tion­ierte der alte Fahrstuhl immer, zumin­d­est wenn ich im Haus tätig war, dage­gen das jün­gere Mod­ell wollte mal, mal nicht, was so für einige Prob­leme sorgte, wenn die Patien­ten in den OP soll­ten oder auf der Wach­sta­tion “unbe­d­ingt” die Bet­ten geräumt wer­den mussten.
Fahrstuhl neu heißt also: Es braucht so seine Zeit, bis er ohne Prob­leme funk­tion­iert. Dies scheint auch bei unserem Fahrstuhl im Wohn­haus zu sein. Er ist neu, muck­te schon die let­zten Tage rum, dass er mal die Türen schloss und fuhr oder eben nicht. Seit gestern klebt nun noch in unser­er Etage ein Zettel dran, mit dem Inhalt, die Tür sei defekt. Was heißt, wir kön­nen den Fahrstuhl nicht benutzen. Schön, dachte ich mir, zum Glück wohnen wir im Erdgeschoss.

Heute kam der Haus­meis­ter bei uns vor­bei, nicht wegen des Fahrstuhls, das machen die Spezial­is­ten, son­dern wegen eines anderen Defek­ts inner­halb der Woh­nung und meinte nur beiläu­fig: Er ken­nt das auch aus einem anderen Haus, nach zwei Jahren lief der Fahrstuhl dann ohne Prob­leme. Schön, dachte ich erneut, das ist dann wohl wie auf dem Soft­ware­markt: Erst ab der Ver­sion mit der Eins hin­ter dem Punkt oder der ersten großen Fehlerko­r­rek­tur namens Patch ein Vier­tel oder halbes Jahr später, ab da kann man dann, vielle­icht, endlich “pro­fes­sionell” mit Pro­dukt arbeiten.

Ich hoffe nur, dass diese Test­men­tal­ität, der Nutzer kauft das Pro­dukt und dann schauen wir mal, ob es funk­tion­iert, nicht noch auf Hil­f­s­mit­tel wie Beat­mungs­maschi­nen über­greift. Dies wäre dann wirk­lich lebensbedrohlich.

Kat­e­gorie: 



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