Die Erwartungshaltungen an ein Produkt sind sicherlich ganz unterschiedlich und klar ist vielen, egal was man erwirbt: Es ist häufig nicht perfekt und man findet sich damit ab. Anders sieht es wohl ein Vater, der heute in den Supermarkt kam mit seinen Töchtern und eines dieser preiswerten Wörterbücher aus der Angebotsware zurück brachte. Es fehlte ein Wort, damit könne man ja nicht arbeiten. Ja, das Wörterbücher begrenzt sind, ergibt sich allein schon, wenn man sich tiefer mit der Sprache beschäftigt und beim Wörterbuch in den ersten Seiten schaut, wie viele einzelne Wörter es meint zu kennen. 15.000 oder 20.000, eine Zahl, die eben meint: Ich bin begrenzt.
Begrenzt sind auch Hilfsmittel, etwas, was man schnell lernt, wenn man auf das eine oder andere angewiesen ist. Dabei kann man die Begrenztheit eines Hilfsmittels nicht mal am Preis festmachen. Im Gegenzug die Grenzen eines Wörterbuches schon. Kaufe ich mein Wörterbuch nicht vom Wühltisch, sondern lege gute 20 Euro drauf für das aus dem Bücherregal in der Buchhandlung, dann steigt auch die Zahl der gesammelten Wörter. Qualität und Quantität machen hier eben den Preis aus.
Beim Hilfsmittel, so meine Erfahrung, reicht der Blick auf den Preis nicht, um auf die Qualität und deren Perfektion zu schließen. Und Perfekt — dies ist für mich etwas, was unerfüllt bleiben oder vielleicht auch bleiben muss. Denn so unterliegt ein Hilfsmittel einmal den technischen Grenzen vom Machbaren, der Bereitschaft oder dem Vorhandensein von Entwicklung mit guten Wissen und Können oder den Willen des Herstellers. Und ein Hilfsmittel kann wohl nie eine Behinderung zu 100 Prozent ausgleichen.
Der Preis bei einem Hilfsmittel kann auch nicht entscheidend sein, ob es das passende ist oder nicht. Entscheidend ist, wie gut es eine Behinderung ausgleicht, was individuell ist, und wie gut der Betroffene oder deren Angehörige damit klar kommen. Ein preiswertes hilft den einen vielleicht mehr als das Teure in der gleichen Sparte.